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Studie: Schweizer Franken muss unabhängig bleiben.

Schweizer Franken (rechts). Ja vom Euro unabhängig bleiben. swissinfo.ch

Eine Anbindung des Frankens an den Euro würde erhebliche Risiken für die Schweiz bergen. Das sagt eine Studie der Grossbank UBS. Im Kielwasser des Euros ginge der Schweizer Zinsvorteil verloren und es drohten Stabilitäts-Risiken.

Das Ergebnis der Studie, die am Dienstag (24.10.) vorgestellt wurde: Ein eigenständiger Franken sei die beste währungspolitische Strategie für die Schweiz. Diese erste Bilanz zog UBS-Chefökonom Peter Buomberger nach zwei Jahren Erfahrung mit dem Euro.

Laut der Studie ginge bei einem konstanten Wechselkurs zum Euro der
traditionelle Zinsbonus der Schweiz grösstenteils verloren. Allein dieser Effekt könnte 0,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts kosten. Zudem verlöre der Franken im Kielwasser des Euro seine Attraktivität als internationale Anlagewährung, was zu weiteren volkswirtschaftliche Kosten führen könnte.

Lauter Gefahren

Bei einem Verzicht auf den eigenständigen Franken verlöre auch das Emissions- und Vermögensverwaltungsgeschäft in der Schweiz an Bedeutung. Allein die Vermögensverwaltung schafft hierzulande rund 50’000 Arbeitsplätze und leistet einen Beitrag von sechs Prozent zur schweizerischen Wertschöpfung.

Eine Gefahr für die Schweiz mit einem an den Euro angebundenen Franken sieht Buomberger auch in der geplanten Ost-Erweiterung der Europäischen Union. Mit der Aufnahme der osteuropäischen Transformations-Länder könne die Wirtschaftspolitik im Euroland an Effizienz und Glaubwürdigkeit einbüssen.

Für Italien und Spanien gut

Der Euro habe für viele EU-Staaten, die in der Vergangenheit Stabilitäts-Probleme hatten, signifikante Vorteile gebracht. In Ländern wie Italien oder Spanien sei innerhalb kürzester Zeit ein hohes Mass an stabilem Geldwert erreicht worden.

Für die Schweiz gilt dieses Argument laut Studie nicht, da sie bereits seit Jahrzehnten ein Hort der Geldwertstabilität ist. Einen weiteren Vorteil für den unabhängigen Franken machen die UBS-Experten in der steigenden Bedeutung der Währung als Diversifikations-Währung aus, wenn weitere Länder wie Grossbritannien der Währungsunion beitreten.

swissinfo und Agenturen

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