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Studie über Schwarzarbeit

Vor allem Leute ausserhalb des Asylverfahrens arbeiten nach einer neuen Studie schwarz. Keystone Archive

In der Schweiz arbeiten bis zu 180'000 Ausländer ohne Arbeitsbewilligung. Dies besagt eine Untersuchung des Schweizerischen Forums für Migrations-Studien (SFM).

Die detaillierten Studien-Ergebnisse sollen Ende Jahr publiziert werden, wie das SFM am Freitag mitteilte. In Auftrag gegeben hatte die Untersuchung das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF).

Die Resultate der Studie müssten zwar mit Vorsicht betrachtet werden, schreibt das Migrations-Forum weiter. Dennoch sei die Zahl wahrscheinlich präziser als die bisher in der Schweiz gehandelten Zahlen; denn die Studie basiere auf einer grösseren repräsentativen Umfrage.

821 Unternehmen beteiligten sich anonym an der Umfrage. Sie schätzen die Zahl von Schwarzarbeitenden in ihrer Branche über den Zeitraum der ersten Monate des Jahres 2001 ein. Während die einen Arbeitgeber die Schwarzarbeit als beträchtlich einstufen, erachten die anderen sie für praktisch nicht existent.

Landwirtschaft, Bau, Gastgewerbe und Hotels

Vor allem Leute, die ausserhalb des Asylverfahrens stehen, arbeiten schwarz. Asylsuchende (mit Aufenthaltsbewilligung F und N), die schwarz arbeiten, zählte das SFM hingegen nur einige Tausend. Abgewiesene Asylsuchende wurden nicht mitgezählt.

Am meisten Schwarzarbeit wird wie erwartet in den Bereichen Landwirtschaft, auf dem Bau, im Gastgewerbe und der Hotellerie geleistet. Gemäss der Studie werden in jeder der vier Branchen etwa 20’000 Schwarzarbeitende beschäftigt. Über die anderen Branchen liegen noch keine Aussagen vor.

Westschweiz stärker betroffen

Bei den Befragungen stellte sich zudem heraus, dass Westschweizer Firmen um 30% stärker von Schwarzarbeit betroffen sind als Unternehmen in der restlichen Schweiz. Auch in kleinen Firmen wird überdurchschnittlich viel schwarz gearbeitet.

swissinfo und Agenturen

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