Südafrikanischer Rechtsextremisten-Führer Terreblanche getötet
(Keystone-SDA) Johannesburg – Der Führer der rechtsextremen Gruppe AWB in Südafrika, Eugene Terreblanche, ist auf seiner Farm getötet worden. «Er ist im Schlaf überrascht und zu Tode geschlagen worden», sagte ein Mitglied der Burenbewegung Afrikaner Weerstandsbeweging (AWB) am Samstag.
Lokalen Medienberichten zufolge nutzten die Täter Macheten und Schlagstöcke. Die örtliche Polizei von Ventersdorp, wo Terreblanche 1941 geboren worden war, sagte, sie habe zwei junge Männer – einen 21-Jährigen und einen 15-Jährigen – festgenommen. Sie befänden sich in Untersuchungshaft.
Polizeisprecherin Adele Myburgh sagte, die beiden hätten in einer ersten Vernehmung angegeben, sie seien für ihre Arbeit auf der Farm nicht bezahlt worden. Den Festgenommenen drohe ein Mordanklage.
Die Regierung verurteilte die Tötung des Rechtsextremisten. Der Minister für öffentliche Sicherheit im Nordwesten Südafrikas, Howard Yawa, sprach von einem «gefühllosen Mord», wie die Nachrichtenagentur Sapa berichtete.
Präsident Jacob Zuma rief die Bevölkerung auf, ruhig zu bleiben. In einer Erklärung warnte er vor Provokationen, «die Rassenhass nähren» könnten.
Die Tötung Terreblanches fällt in eine für Südafrika kritische Zeit. Im Land gärt es. Die Fussball-Weltmeisterschaft beginnt in wenigen Wochen und viele sind wegen der zunehmenden Rassendiskriminierung beunruhigt. In den Slums des Landes kommt es immer wieder zu Ausschreitungen.
Terreblanche hatte die AWB mitgegründet und angeführt. Die Gruppe versuchte Anfang der 1990er Jahre gewaltsam das Ende der Rassentrennung in Südafrika zu verhindern. Der Einfluss des früheren Polizisten war zuletzt nur noch gering.
Der Neo-Nazi geriet mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. 2001 musste er für drei Jahre wegen versuchten Mordes ins Gefängnis. Terreblanche hatte 1996 einen schwarzen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma fast zu Tode geprügelt.