Auslandschweizer:innen wollen mehr politische Mitsprache
Sie sind über 800’000. So viele Schweizer:innen leben im Ausland, entweder für immer oder nur vorübergehend. Jetzt treffen sie sich in der Schweiz – zum Auslandschweizerkongress. Ein spezieller Anlass, denn er findet dieses Jahr zum 100. Mal statt.
Es ist nur ein kleiner Teil der sogenannten «Fünften Schweiz», der sich zum Auslandschweizerkongress dieses Jahr in Luzern trifft. Bis zu 400 Teilnehmende werden erwartet. Dabei geht es um Networking, Kulinarisches und Traditionen. Doch auch Politik spielt eine wichtige Rolle. Das zeigt allein der Blick ins ProgrammheftExterner Link: Die Parteien werben für sich und treten auch als Sponsoren auf.
Mehr politische Teilhabe
Jedoch, was die politische Teilhabe betrifft, da würden sich die Auslandschweizer:innen mehr wünschen. Zwar ist mittlerweile zumindest für einige E-Voting möglich: Bei den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober 2023 haben bereits drei Kantone diese elektronische Wahlmethode für ihre Bürger:innen eingeführt: Basel-Stadt, St. Gallen und Thurgau.
Doch die Gemeinschaft wünscht sich über die elektronische Stimmabgabe hinaus, dass die Schweizer Behörden mehr Anstrengungen unternehmen, um die Partizipation zu fördern, wie der SWI swissinfo.ch-Journalist Balz Rigendinger bereits in einem Artikel aus dem Jahr 2023 erläuterte.
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«E-Voting reicht nicht aus»
Was ist Ihre Meinung? Sollten Auslandschweizer:innen mehr politischen Einfluss in der Schweiz haben? Diskutieren Sie mit auf der SRG-Debattenplattform «dialog»:
Eine nicht zu vernachlässigende Wählerschaft…
Die Bevölkerung der Auslandschweizer:innen wird immer grösser. Ende 2023 lebten 813’400 Schweizer:innen ausserhalb der Landesgrenzen, 1.7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Journalistin Katy Romy in einem Artikel von SWI swissinfo.ch ausführlich erklärt.
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Die Zahl der im Ausland lebenden Schweizer:innen steigt weiter an
Die Diaspora macht damit rund 11 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus. Fast zwei Drittel der Auslandschweizer:innen leben in Europa: Frankreich, Deutschland, Italien, Grossbritannien und Spanien.
…mit unterschiedlichsten Bedürfnissen
Auch wenn sie oft als «die Auslandschweizer:innen» bezeichnet werden, so sind sie doch durchweg heterogen – mit unterschiedlichsten Gründen für die Auswanderung sowie unterschiedlichen Bedürfnissen und Situationen in der neuen Heimat, wie zum Beispiel die Rentner:innen in Thailand:
Ebenso divers ist die Einstellung darüber, ob man sich am politischen Geschehen in der alten Heimat beteiligen möchte. Über all das wird am 100. Auslandschweizerkongress diskutiert. Vor allem aber wird auch zurückgeblickt.
Auslandschweizer:innen mit Geschichte
Der erste Auslandschweizertag fand im April 1918 statt. Dies war der Beginn des bis heute bestehenden Jahreskongresses, von dem lediglich sechs Ausgaben abgesagt wurden – unter anderem während des Zweiten Weltkriegs oder der Covid-Pandemie.
Was gehört für Sie zur Schweizer Identität? BeantwortenSie die folgenden Fragen und vergleichen Sie Ihre Ansichten mit jenen von Menschen in der Schweiz und Auslandschweizer:innen:
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