Freiburger gründet «Tinder der Berge» für die Liebe in der Höhe
Was wäre, wenn die Liebe auf einem Berggipfel wartet? Das ist die geniale Idee eines jungen Freiburgers. Auf seinen Bergtouren legt er Notizbücher aus, in denen Singles ihre Kontaktdaten hinterlassen können.
Der 28-jährige Thibaud Monney ist ein leidenschaftlicher Bergwanderer. Für den Single ist es schon ein Genuss, allein durch die alpine Landschaft zu streifen, aber noch schöner wäre es, diese Momente mit jemandem teilen zu können.
Nachdem er Dating-Apps ausprobiert hatte, merkte er, dass das nichts für ihn ist. «Es gibt diese Algorithmen, die dein Leben verwalten. Ich persönlich ziehe es vor, auf einen Gipfel zu steigen, da gibt es keine Algorithmen. Die Leute sind in den Bergen, sie mögen es, und so lernt man sich kennen», sagt er in der Sendung «19h30» des Westschweizer Radio und Fernsehens RTS.
Auf sechs Gipfeln liegt ein Notizbuch
Der junge Freiburger hatte die originelle Idee, kleine rote Notizbücher am Wanderweg zu hinterlassen, eine Art «Tinder der Berge». Bisher hat er sechs Gipfel in der Westschweiz damit ausgestattet: Les Merlas, Teysachaux, La Vudalla, Vanil du Van, Wandflue und Dent de Broc.
Alle Interessierten können ihre Koordinaten hinterlassen und damit vielleicht, warum nicht, das Herz eines anderen Naturfans berühren. «Es begann mit einem Scherz, ich erzählte meinen Kollegen davon und es entstand die Idee, diese kleinen Notizbücher zu erstellen», erzählt er.
Die Idee fand schnell Anhängerinnen und Anhänger. Kaum auf dem Gipfel angekommen, stossen neugierige Wandernde auf die kleinen Notizbücher. «Ich finde die Idee super», schwärmt Simon und schreibt seine Telefonnummer in das Heft.
Ein Ansatz, der begeistert
In den letzten sechs Monaten haben bereits Dutzende von Menschen eine Nachricht in diesen Notizbüchern hinterlassen. Auch Thibaud selbst hat dank seines Konzepts Kontakte geknüpft.
So lief ihm die 27-jährige Lea über den Weg, eine passionierte Trailrunnerin und Schokoladeliebhaberin. Beide wohnten nur wenige Schritte voneinander entfernt, ohne es zu wissen, aber das «Tinder der Berge» brachte sie zusammen.
«Ich finde es origineller, jemanden in der Natur über dieses Notizbuch kennenzulernen als über Tinder oder das Internet, das ist zu banal», sagt Lea.
Seit zwei Monaten hat sich zwischen den beiden eine schöne Freundschaft entwickelt. Ob daraus Liebe werden kann, wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall scheint das «Tinder der Berge» noch viele schöne Tage vor sich zu haben.
Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub
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