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Swiss baut Langstreckenflotte aus

Die neuen Swiss-Flugzeuge (im Bild die 'Bern') tragen die Namen von Schweizer Städten in die Welt hinaus. Keystone

Die zur deutschen Lufthansa-gehörende Swiss Airlines wird 5 zusätzliche Langstreckenflugzeuge leasen und schafft damit 550 neue Arbeitsplätze im Flugbereich.

Damit beginnt nach jahrelangem Abbau und einem Restrukturierungs-Programm bei der Nachfolgerin der konkursiten Swissair erstmals eine Aufbauphase.

Das erste zusätzliche Langstreckenflugzeug der noch jungen Swiss-Geschichte, eine 200-plätzige Airbus A330, ist am Montag offiziell zur Swiss-Flotte gestossen. Sie wurde auf dem Flughafen Zürich-Kloten vom Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät auf den Namen “Bern” getauft.

Nachdem im Dezember eine zweite A330 den Betrieb aufnehmen wird, werde die Swiss bis 2008 ausserdem drei neue A340-Flugzeuge beschaffen, kündigte Swiss-Chef Christoph Franz an. Damit wächst die Swiss-Flotte auf insgesamt 72 Kurz- und Langstreckenflugzeuge an.

Während die erste A330 eine bisher eingemietete Maschine ersetzt, werde die zweite zur Verdichtung des Flugplans eingesetzt werden. So dürfte etwa die Strecke Zürich-Miami künftig täglich bedient werden, sagte Franz.

Auch die drei A340 sollen auf den weiter entfernten Destinationen den Flugplan verdichten und ab Sommer 2008 auch die Aufnahme neuer Strecken ermöglichen. Dabei denkt Franz vor allem an China und Indien, aber auch an Nordamerika.

Umfangreiches Restrukturierungsprogramm

Seit Anfang 2005 hat Swiss nach eigenen Angaben ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm umgesetzt. Im März desselben Jahres war der Übernahmevertrag mit der Lufthansa unterzeichnet worden.

Nun seien die Kostenstrukturen durch die Vereinheitlichung der europäischen Swiss-Flotte, Neuverhandlungen mit Zulieferern, dem “Wettbewerbsumfeld angepasste Arbeitsbedingungen” sowie Produktivitätsfortschritte in allen Bereichen des Unternehmens deutlich verbessert worden.

Die neue Maschine zeige, dass Swiss wieder eine solide Zukunft habe, sagte der Swiss-Chef. Erstmals erwarte die Swiss Ende Jahr auch ein positives Betriebsergebnis “mit ordentlich schwarzen Zahlen”.

Seit die Swiss im Jahr 2002 die Nachfolge der untergegangenen Swissair angetreten hat, hat sie ihren Personalbestand etwa halbiert und liegt heute bei noch rund 6500 Angestellten. Die 550 neuen Stellen würden nun im Flugbereich geschaffen, sagte Franz. In der Administration wolle die Swiss dagegen nicht ausbauen.

Aus Lufthansa-Beständen

Die beiden neuen A330 übernimmt die Swiss von der Lufthansa, die sie wiederum aus Sabena-Beständen übernommen hat. Eine der neuen A340 stammt von der Air Canada, die beiden anderen von der Austrian Airlines.

Insgesamt dürften sich die Mehrkosten für die neuen Flugzeuge auf 35 Mio. Fr. jährlich belaufen, sagte Franz. Die neuen Maschinen werden für fünf Jahre geleast. Dennoch könne die Swiss ihre Flotte auch wieder nach unten anpassen, da Leasing-Verträge bisheriger Maschinen in der Zwischenzeit auch ausliefen.

Neukonzeption bei der Namengebung

Die Taufe des neuen Flugzeugs auf den Namen “Bern” erfolgt im Rahmen einer Neukonzeption der Namensgebung: Statt wie bisher Bergnamen sollen die Maschinen künftig nach Namen von Kantonshauptstädten, Tourismusorten oder flughafennahen Gemeinden benannt werden.

swissinfo und Agenturen

Beim Inkrafttreten des Sommerflugplans 2007 wird die Swiss-Flotte aus insgesamt 72 Flugzeugen bestehen, die 70 Destinationen anfliegen werden.

Die Mehrkosten für Personal und Leasing der neuen Maschinen werden jährlich auf rund 35 Mio. Franken geschätzt.

Swiss bietet im Moment 6475 Arbeitsplätze. Dank der neuen Langstrecken-Maschinen wird diese Zahl um 550 erhöht werden.

Die Swiss hat in den ersten neun Monaten 2006 schwarze Zahlen geschrieben.

Sie verbuchte einen Reingewinn von 174 Mio. Franken.

In der vergleichbaren Vorjahresperiode hatte der Konzern einen Verlust von 81 Mio. Franken gemacht.

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