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Swiss Life Q1: Prämienvolumen sinkt 13% – Mit Milestone-Programm auf Kurs (AF)

(Nach Telefonkonferenz um weitere Angaben ergänzt)
Zürich (awp) – Die Swiss Life hat im ersten Quartal 2011 beim Geschäftsvolumen einen Rückgang hinnehmen müssen. Grund dafür sind in erster Linie die tieferen Einnahmen aus dem Geschäft mit vermögenden Privatkunden (PPLI), nachdem Swiss Life im Vorjahresquartal stark von der Steueramnestie in Italien profitieren konnte.
Die Bruttoprämieneinnahmen und Einlagen von Versicherungsnehmern der Gruppe verringerten sich in der Berichtsperiode um 13% auf 6,81 Mrd CHF. In Lokalwährungen resultierte ein Rückgang um 10%, wie der Lebensversicherer am Dienstag mitteilte. Finanzchef Thomas Buess zeigte sich dennoch zufrieden. Die Gruppe habe den Fokus auf profitables Wachstum gelegt. Insbesondere in strategisch wichtigen Marktsegmenten – wie etwa im Kranken- und im fondsgebundenen Vorsorgegeschäft in Frankreich, bei den Risikoversicherungen in Deutschland und im Kollektivlebengeschäft in der Schweiz – habe Swiss Life überzeugt.
In der Schweiz stiegen die Prämieneinnahmen um 8% auf 4,56 Mrd CHF. Rund ein Drittel des Wachstums sei aber auf einen positiven Einmaleffekt im Kollektivlebengeschäft zurückzuführen. Ohne diesen Effekt wäre die Swiss Life in der Schweiz um rund 5% gewachsen. In der Einzelversicherung wuchs die Gruppe im Heimmarkt dank verschiedener Produktinitiativen um 4%. Allerdings dämpften Preiserhöhungen die Nachfrage nach Produkten mit Einmaleinlagen. In der Kollektivlebenversicherung wuchs Swiss Life auch ohne die Einmaleffekte. Zudem sei die Produktivität weiter verbessert worden, so Buess.
In Frankreich sanken die Einnahmen um 13% auf 1,19 Mrd CHF, respektive um 2% in Lokalwährungen. Dies sei vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Lebensversicherungsmarktes ein gutes Resultat, hiess es. Die politischen Diskussionen um ein neues Steuergesetz hemmten die Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten. Sehr gut entwickelte sich das Geschäft mit anlagegebundenen Produkten (Wachstum von 13%).
In Deutschland gingen die Einnahmen um 15% auf 469 Mio CHF (-4% in LW) zurück. Ein Teil dieses Rückganges sei auf die angestrebte Reduktion bei den Kapitalisierungsprodukten zurückzuführen. Ohne diese Sparte wäre Swiss Life Deutschland in Lokalwährungen um 6% gewachsen.
Im “Versicherungsgeschäft International”, hier machen die PPLI-Aktivitäten gut 90% des Volumens aus, sanken die Einnahmen auf 594 Mio CHF nach 1’697 Mio im Vorjahr. Im Jahr 2010 profitierte die Swiss Life in diesem Segment noch stark vom “Scudo Fiscale”. Trotz rückläufigen Einnahmen geht Thomas Buess davon aus, dass 2011 mit PPLI erneut der Break Even erreicht werden kann. Schliesslich hänge die Profitabilität in erster Linie von den laufenden Gebühreneinnahmen auf den verwalteten Vermögen ab, die zwischen 15 und 16 Mrd CHF liegen und weiter steigen werden.
Der Finanzvertrieb AWD weist für das erste Quartal einen Rückgang des Betriebsgewinns (EBIT) von 3% auf 9,5 Mio EUR aus. Der Umsatz erhöhte sich leicht um 1% auf 135,1 Mio EUR. Die Zahl der Berater sank gegenüber dem 31. Dezember 2010 um 2% auf 5’198. Während in Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz EBIT-Margen zwischen 8 und 14% erzielt wurden, resultierte in Österreich ein Verlust. Buess ist zuversichtlich, dass der AWD bis 2012 den angestrebten EBIT von 80 bis 100 Mio EUR erzielen wird.
Die Solvabilität der Gruppe ging seit Jahresbeginn auf 165% nach 172% zurück. Die Nettoanlagerendite auf dem Versicherungsportefeuille habe sich zwischen Januar und März mit 1,0% (nicht annualisiert) aber sehr positiv entwickelt, so Buess. Die Cash-Bestände seien leicht reduziert und die Anlagen in Aktien etwas erhöht worden.
Mit dem Milestone-Programm sei Swiss Life auf Kurs. Der Anteil moderner und Risikoprodukte am Neugeschäft betrug 71% (Ziel: 70%). Ebenso konnte die Neugeschäftsproduktion von Swiss Life-Produkten durch AWD markant gesteigert werden. Weiter sind bereits 90% der geplanten Kostensenkungsinitiativen umgesetzt. Bis 2012 soll die Kostenbasis verglichen mit dem Jahr 2008 um 350 bis 400 Mio gesenkt und eine Eigenkapitalrendite von 10 bis 12% erzielt werden.
mk/rt

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