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Syngenta 2009: Rekordjahr nur knapp verfehlt – Zuversicht für 2010 (Zus)

Basel (awp) – Der Agrochemiekonzern Syngenta musste im Geschäftsjahr 2009 wegen negativer Währungseffekte einen Umsatzrückgang hinnehmen, glich die Auswirkungen dieser Abwertungen aber durch Preiserhöhungen teilweise wieder aus. Das Unternehmen will den Gewinn pro Aktie weiter steigern und schüttet seinen Aktionären insgesamt 750 Mio USD aus.
Der Umsatz sank um 5% auf 11,0 Mrd USD. Zu konstanten Wechselkursen hätten die Verkäufe jedoch um 1% zugenommen. Der EBITDA erreichte 2,4 Mrd USD, entsprechend einer Marge von 21,6% und der Reingewinn liegt mit 1’371 (VJ 1’385) Mio USD nur leicht unter jenem des Rekord-Vorjahres. Der Gewinn pro Aktie sank um 3% auf 15,76 USD. Mit den vorgelegten Zahlen hat Syngenta die Erwartungen des Marktes übertroffen.
Syngenta zeigte sich mit einem Free Cashflow von 580 Mio USD unverändert stark in der Generierung freier Mittel. Mit einem Kapitalrückfluss von insgesamt 750 Mio USD sollen die Aktionäre an dem Geldsegen teilhaben. Rund 550 Mio USD oder 6 CHF je Aktie entfallen auf die Dividende, der Rest soll via Aktienrückkauf ausgeschüttet werden.
WACHSTUMSTREIBER EMERGING MARKET UND SAATGUT
Mit einem Umsatzanteil von bereits 40% geniessen die Emerging Markets bei Syngenta eine hohe Priorität. Wachstumschancen ortet CEO Mike Mack vorab in diesen Regionen. Wie erwartet entwickelte sich im letzten Jahr auch die Saatgutsparte mit einem Umsatzwachstum von 13% auf 2,6 Mrd USD stark. Mit Mais und Soja-Saatgut nahmen die Verkäufe gar um 21% zu. Die operative Marge des Saatgutbereiches stieg markant auf 9,5%, nach 5,5% im Jahr zuvor. Die Marge des Bereiches soll bis 2011 auf die versprochenen 15% steigen.
Weniger stürmisch entwickelte der grössere Bereich Pflanzenschutz mit einem Umsatzrückgang um 8% auf 8,5 Mrd CHF. Syngenta habe aber in drei der vier Konzernregionen den Marktanteil erhöhen können, strich Bereichsleiter John Atkin am Freitag vor den Medien heraus. Dank Preiserhöhungen blieb die EBITDA-Marge mit 26,4 (26,6)% fast stabil.
NEUE PRODUKTE UND VOLLE PIPELINE
Die Zuversicht des Syngenta-Management mit Blick auf die Zukunft gründet nicht zuletzt auf der starken Entwicklung neuer und margenstärkerer Produkte und der vollen Pipeline. So wuchs 2009 der Umsatz mit neuen Produkten im Bereich Pflanzenschutz um 32% auf 308 Mio USD. Insgesamt liege das Umsatzpotenzial von neuen Produkten bei mehr als 1,3 Mrd USD. Das kombinierte Umsatzpotenzial der Pipeline im Bereich Crop Protection betrage weitere 2 Mrd USD.
Das vor zwei Jahren in den Markt eingeführte Triple-Stack-Maissaatgut erreichte im Berichtsjahr bereits einen Anteil von 25% am Syngenta-Portfolio erreichte und dürfte dieses Jahr die Schwelle von 50% übersteigen. Das Umsatzpotenzial der globalen Mais-Pipeline beziffert das Unternehmen auf über 2 Mrd USD.
HÖHERER EPS FÜR 2010 VERSPROCHEN
Syngenta geht 2010 von einem steigenden Gewinn pro Aktie aus und rechnet mit einem “beträchtlichen” Free Cashflow. Denn das verbesserte Umfeld in den Schwellenländern erlaube einen positiveren Ausblick und lasse ab dem zweiten Quartal steigende Absatzmengen erwarten. Der positive Einfluss niedrigerer Rohstoffkosten sowie günstige Währungseffekte sollten den Anstieg der Investitionen und des Steuersatzes ausgleichen.
AKTIE AUF BERG- UND TALFAHRT
Die Aktien von Syngenta vollführten am Freitag eine Berg- und Talfahrt. Im frühen Handel legten die Titel nach den vorgelegten Jahreszahlen kontinuierlich zu. Nach einer kurzen Seitwärtsbewegung bröckelten die Gewinne dann jedoch ab und infolge einer technischen Gegenreaktion sanken die Valoren teilweise ins Minus um dann um den Stand des Vortages zu pendeln. Um 13.20 Uhr notieren die Valoren in einem schwachen Gesamtmarkt um 0,4% höher auf 273,50 CHF.
Analysten bewerten das Jahresergebnis als insgesamt positiv. Syngenta habe sich in einem schwierigen Marktumfeld behauptet und weitgehend die Erwartungen übertroffen. Gute Noten bekommt zudem der Ausblick.
ra/ch

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