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Syngenta H1: Preisdruck führt zu Gewinnrückgang (AF)

(Meldung durchgehend ausgebaut)
Basel (awp) – Der Pflanzenschutzmittel- und Saatgut-Hersteller Syngenta leidet unter Preisdruck in Industrieländern, vor allem in Nordamerika. Für das zweite Halbjahr erwartet Syngenta zwar eine anhaltend positive Dynamik bei den Absatzmengen, kommt aber nicht darum herum, den Ausblick für das Gesamtjahr zu senken.
Der Konzernumsatz weitete sich um 1% auf 6’740 Mio USD aus. Der Konzern profitierte allerdings von der im Juni verzeichneten Dollar-Kursschwäche. Zu konstanten Wechselkursen berechnet, nahmen die Verkäufe um 3% ab. Nach einem wetterbedingt zögerlichen Start im ersten Quartal sei ein deutliches Wachstum der Absatzmengen im zweiten Quartal gefolgt, so Syngenta am Donnerstag.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank um 6,4% auf 1’927 Mio USD, entsprechend einer Marge von 28,6% (30,9%). Das operative Ergebnis wird mit 1’558 Mio USD beziffert, nach 1’652 Mio im Vorjahr. Der Reingewinn schrumpfte um 11% auf 1’254 Mio USD. Vor Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen ging das Nettoergebnis um 9% auf 1’307 Mio USD zurück.
Der Umsatz der Pflanzenschutzsparte stagnierte bei 4’996 (5’000) Mio USD; 3% höheren Absatzmengen standen tiefere Verkaufspreise gegenüber. Vor allem in den Regionen NAFTA (-12%) und Europa (-1%) musste Syngenta einen Umsatzrückgang hinnehmen. Den Umsatz mit margenstarken neuen Produkten beziffert das Unternehmen mit 295 Mio USD (+14%). Der Bereichs-EBITDA sank trotzdem um 13% auf 1,57 Mrd USD und die Marge erreichte 31,8 (35,2)%.
Das Unternehmen habe die im letzten Jahr zuvor realisierten Preissteigerungen aufgrund des intensiven Wettbewerbs teilweise wieder rückgängig machen müssen, heisst es zur Begründung. So seien beispielsweise die Verkaufspreise in der wichtigen Region NAFTA um 11% zurückgegangen, die stark gefallen Preise für Glyphosat nicht eingerechnet.
Diese Entwicklung wurde von den Regionen Lateinamerika (+29%) und Asien/Pazifik (+10%) fast ausgeglichen. Insgesamt ist Syngenta in den Schwellenländern um 15% gewachsen. In diesen Konzernregionen sei das Ergebnis auch nur geringfügig von der Preisentwicklung beeinflusst gewesen.
Das Saatgutgeschäft legte demgegenüber um 5% auf 1’763 Mio USD zu, getragen von 3% höheren Absatzmengen. Der EBITDA stieg hier um 7% auf 352 Mio USD. Die operative Marge des Saatgutbereiches beziffert Syngenta mit 20,1% nach 19,1% im Jahr zuvor. Die Marge des Bereiches soll bis 2011 auf die versprochenen 15% steigen, bestätigt das Unternehmen frühere Aussagen.
Der Umsatz mit Mais- und Sojasaatgut, sie tragen knapp die Hälfte zum Divisionsumsatz bei, verzeichnete ein Wachstum von 8%. Das selbst entwickelte Triple-Stack-Maisprodukt von Syngenta habe im US-Markt “deutliche” Umsatzsteigerungen verzeichnet und erreichte einen Anteil von 60%. Damit nähere sich das Produkt der Marktdurchdringungsrate. Die Umsätze in Lateinamerika und Osteuropa mit Mais- und Sojasaatgut seien “rasant” gestiegen, so Syngenta.
Für das zweite Halbjahr 2010 erwartet Syngenta eine anhaltend positive Dynamik bei den Absatzmengen. Für die bevorstehende Hauptsaison in Lateinamerika gehe das Unternehmen davon aus, dass die derzeit günstigen Grundlagen das weitere Wachstum des Geschäfts in der Region unterstützen werden.
Verbunden mit einer umsichtigen Kostenkontrolle und einer verbesserten Rentabilität im Bereich Seeds rechne Syngenta daher im Geschäftsjahr 2010 mit einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau. Im April hatte Syngenta noch ein höheres operatives Ergebnis in Aussicht gestellt. Die gestiegenen Netto-Finanzierungskosten und ein höherer Steuersatz würden sich in der Entwicklung des Gewinns pro Aktie niederschlagen, so Syngenta weiter.
ra/ps

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