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Synthes H1: Umsatz- und Gewinnwachstum – Ausblick bestätigt (Zus)

West Chester (awp) – Synthes hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Umsatz und Reingewinn zweistellig gesteigert. Dennoch spürt der Orthopädiekonzern weiterhin Auswirkungen des schwierigen Wirtschaftsumfelds, vor allem im Bereich Wirbelsäule. Das Management erwartet auch künftig schwierige Marktbedingungen, bestätigt aber die bisherige Umsatz-Guidance für das Gesamtjahr.
Der Netto-Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 10,3% auf 1’803,9 Mio USD, in Lokalwährungen resultierte ein Zuwachs von 7,9%. Der Bruttogewinn erhöhte sich um 9,3% auf 1’485,6 Mio USD und der Betriebsgewinn um 10,7% auf 602,9 Mio. Unter dem Strich resultierte ein um 11,2% höherer Reingewinn von 424,6 Mio USD.
“Synthes hat im ersten Halbjahr 2010 ein solides Umsatzwachstum erzielt, das vom Gewinnwachstum noch übertroffen wurde”, sagte CEO Michel Orsinger am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Das schwierige Wirtschafts- und Branchenumfeld habe sich aber weiterhin auf das Wachstum in den Märkten des Unternehmens ausgewirkt. “Dennoch konnten wir die Rentabilität dank eingeleiteter Massnahmen zur Kostenkontrolle steigern”, so Orsinger.
REGIONEN UND BEREICHE UNTERSCHIEDLICH ERFOLGREICH
Nach Regionen betrachtet steigerte der grösste Markt Nordamerika den Umsatz im Halbjahr um 5,3% auf 1’064,5 Mio USD. Dabei erzielten die Bereiche Trauma und CMF im zweiten Quartal eine starke Performance, die jedoch durch das Ergebnis im Bereich Wirbelsäule teilweise neutralisiert wurde. Das Ergebnis im Bereich Wirbelsäule sei Ausdruck der Marktdynamik in einem weniger günstigen Preisumfeld sowie der verzögerten Produkteinführung im Segment der posterioren Lendenwirbelsäulenfixation, sagte das Management.
Auch in Europa entwickelten sich die Bereiche Trauma und CMF “weiterhin erfreulich”, während der Bereich Wirbelsäule vor ähnlichen Herausforderungen stand wie in Nordamerika. Der Umsatz stieg um 12,1% auf 421,4 Mio USD.
In der Region Asien-Pazifik kletterten die Verkäufe um 25,0% auf 201,8 Mio USD – trotz weiterer staatlich verordneter Preissenkungen in Japan und der starken Vorjahresbasis. Im Rest der Welt erhöhte sich der Umsatz um 33,4% auf 116,2 Mio, mitunter dank ersten Lieferungen im Rahmen eines Ausschreibungsgeschäfts im Nahen Osten.
An der Telefonkonferenz zeigte sich das Management zuversichtlich, dass der momentan schwache und problembehaftete Bereich Wirbelsäule 2011 an Momentum zurückgewinnt. “Mit Korrekturmassnahmen wie Reorganisationen, personellen Neubesetzungen, verbesserten Produkteinführungen und einem verstärkter Fokus auf die Pipeline wollen wir das Wirbelsäulen-Geschäft möglichst schnell wieder auf den richtigen Weg bringen”, sagte Orsinger.
Trotz der veränderten Marktdynamik stuft der CEO das Segment weiterhin als “sehr attraktiv” ein. Die Fundamentaldaten wie eine alternde Bevölkerung seien weiterhin intakt. “Eine Veräusserung des Bereichs ist daher kein Thema”, so Orsinger.
AUSBLICK UNVERÄNDERT – AKTIE GEFRAGT
Zum Ausblick gibt sich das Management weiterhin zurückhaltend. Man gehe nicht davon aus, dass sich das schwierige Marktumfeld in nächster Zeit verändern werde, hiess es. Unverändert bleibt daher auch der Ausblick: Für 2010 wird weiter eine Umsatzsteigerung um 5-10% in Lokalwährungen angestrebt. Eine Rückkehr zu zweistelligem Umsatzwachstum sei auch längerfristig unrealistisch.
Analysten werten das Ergebnis als im Rahmen der Erwartungen liegend. Auch die Abschwächung des Wirbelsäulenmarktes und der Kostendruck in Nordamerika und Europa war von den Experten erwartet worden. Weiter spricht die Gilde von einer trotz Preisdruck soliden EBIT-Marge, Synthes habe die Kosten unter Kontrolle.
Am Schweizer Aktienmarkt zählen Synthes am Donnerstag zu den grössten Kursgewinnern. Bis um 15.55 gewinnen die Aktien in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 3,1% auf 123,50 CHF. Die Titel liegen aber trotz heutigem Gewinn immer noch 8,7% unter dem Stand von Ende 2009.
ch/cf

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