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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Donnerstag, 5. Mai 2011
HEDGE FONDS ELLIOTT OHNE ERFOLG AN ACTELION-GV: Der Minderheitsaktionär Elliott Advisors ist an der Generalversammlung des Schweizer Biotechnologie-Unternehmens Actelion gescheitert. Die Aktionäre lehnten die von Elliott verlangte Abwahl von fünf Verwaltungsräten, darunter Präsident Robert Cawthorn, ab. Der Hedge Fonds wollte eigene Kandidaten in den Actelion-Verwaltungsrat hieven. Die Aktionäre wehrten sich auch gegen eine Vergrösserung des Aufsichtsrats. Zudem blieb ein Antrag von Elliott auf eine Sonderprüfung, die abklären sollte, ob Actelion von anderen Unternehmen Übernahmeangebote erhalten hat, chancenlos.
SWISS POLIERT LUFTHANSA-ZAHLEN AUF: Die Fluggesellschaft Swiss hat ihr Ergebnis im ersten Quartal 2011 trotz Frankenstärke, gestiegener Treibstoffpreise und der Krisen in Japan und Nordafrika verbessert. Sie schrieb im Gegensatz zur Muttergesellschaft Lufthansa schwarze Zahlen. Von Januar bis März flog die Swiss einen operativen Gewinn von 16 Mio. Fr. ein, nachdem im Startquartal 2010 wegen der Folgen der Finanzkrise noch ein Verlust von 10 Mio. Fr. verbucht worden war. Der Ertrag stieg um 7 Prozent auf 1,15 Mrd. Franken.
NATURKATASTROPHEN VERMIESEN VERSICHERERN DAS GESCHÄFT: Die jüngsten Naturkatastrophen lassen bei den Versicherern die Gewinne schmelzen. Die mehrheitlich im Schadengeschäft tätige Zurich-Gruppe musste für das erste Quartal einen Gewinneinbruch von 32 Prozent auf 637 Mio. Dollar hinnehmen. Neben den Ereignissen in Japan fordern das Beben in Neuseeland sowie Stürme und Überschwemmungen und der Zyklon Yasi in Australien hohe Millionenbeträge. Noch stärker trifft es den Rückversicherer Swiss Re: Nach einem Gewinn im Vorjahresquartal muss das Unternehmen in diesem Jahr einen Reinverlust von 665 Mio. Dollar verkraften.
WEITERE UNTERSUCHUNG GEGEN SONOVA: Im Zusammenhang mit dem möglichen Insiderhandel bei Sonova hat die Schweizer Börse SIX eine Untersuchung gegen Sonova eröffnet. Es wird untersucht, ob Vorschriften zur Ad-hoc-Publizität verletzt wurden. Vor knapp einem Monat hatte bereits die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich ein Strafverfahren gegen Sonova eingeleitet. Der Verdacht des Insiderhandels kam auf, nachdem leitende Angestellte des Hörgeräteherstellers vor einer Gewinnwarnung am 16. März grössere Aktien- und Optionspakete verkauften und so Kasse machten.
HASLIBERGER BERGBAHNEN KÄMPFEN UMS ÜBERLEBEN: Die schwer verschuldeten Bergbahnen Meiringen-Hasliberg wollen den Konkurs abwenden. Sie haben deshalb ein Gesuch um gerichtliche Nachlassstundung eingereicht. Die Sanierung ist nach Darstellung der Bahnen nur erfolgversprechend, wenn die Gläubiger auf einen grossen Teil ihrer Forderungen verzichten. Die Bahnen selber wollen die Kosten senken und planen deshalb einen Personalabbau und eingeschränkte Betriebszeiten.
VERZICHT AUF WEITERE ZINSANPASSUNGEN IN EUROPA: Die Europäische Zentralbank (EZB) legt nach der Zinserhöhung im April, wie erwartet, eine Pause ein. Der Schlüsselzins für die Euro-Zone bleibt bei 1,25 Prozent. Vergangenen Monat hatten die Währungshüter den wichtigsten Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld erstmals seit fast zwei Jahren wieder leicht angehoben.
SPEKULATIONEN ÜBER TÄTERSCHAFT NACH SONY-DATENKLAU: Wenige Tage nach Bekanntwerden des gross angelegten Datendiebstahls bei Sony hat der Konzern Spekulationen über eine Beteiligung der Hacker-Gruppe «Anonymous» genährt. Bei der Attacke sei eine Datei namens «Anonymous» auf einem Server hinterlassen worden, hiess es. «Anonymous» ist ein loser Zusammenschluss von Internetaktivisten und Hackern. Spekulationen über eine Beteiligung von «Anonymous» an dem Datenraub gibt es schon länger. Die Gruppe hatte die Vorwürfe aber stets bestritten. Unter den fast 102 Mio. Opfern des Hackerangriffs befinden sich auch Schweizer.
OPEL WEITERHIN MIT VERLUST: Der deutsche Autohersteller Opel fährt weiter hohe Verluste ein. Im ersten Quartal 2011 verlor die US-Mutter General Motors (GM) mit ihrem Europageschäft um Opel und die kleinere britische Schwester Vauxhall vor Zinsen und Steuern (EBIT) 390 Mio. Dollar. In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 hatte der Verlust bei 477 Mio. Dollar gelegen.

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