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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Dienstag, 7. Juni 2011
STABILE PREISE: Das Preisniveau in der Schweiz ist im Mai stabil geblieben. Der Landesindex der Konsumentenpreise lag gegenüber dem Vormonat unverändert bei 100,8 Punkten. Innert Jahresfrist betrug die Teuerung 0,4 Prozent. Das ist leicht mehr als die Jahresrate von 0,3 Prozent im April. Um 0,8 Prozent gestiegen sind im Mai gegenüber dem Vormonat die Preise von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken. Dabei handelt es sich um saisonal bedingte Preiserhöhungen für gewisse Früchte. Dagegen nahmen die Miet-, Heizöl- und Brennholzpreise im Schnitt um 0,4 Prozent ab.
GOLDGRÄBERSTIMMUNG: Bei den Unternehmensberatern in der Schweiz herrscht Goldgräberstimmung: Im Jahr 2010 haben sie sich von der Wirtschaftskrise erholt und rekordhohe Honorare eingenommen. Das gesamte Marktvolumen erreichte 1,32 Mrd. Fr. und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent. Der bisherige Höchstwert lag bei 1,30 Mrd. Fr. im Jahr 2008. 1000 Neusteinstellungen sind nun geplant. Bereits im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Unternehmensberater in der Schweiz um 220 auf 3520 zu. Die Zahl der Beratungsunternehmen blieb mit rund 570 stabil.
VR-HONORARE GESUNKEN: Der kontinuierliche Anstieg der Verwaltungsratssaläre bei den KMU scheint gestoppt. Wie aus der Verwaltungsratsstudie 2011 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma BDO hervorgeht, liegt die durchschnittliche Entschädigung für Verwaltungsräte heute bei jährlich 25’500 Franken. Von 1996 bis 2008 stiegen die Entlöhnungen für Verwaltungsräte mittelständischer Schweizer Unternehmen (KMU) von rund 20’000 auf 25’800 Franken. Am besten entschädigt werden die Verwaltungsräte der Bankenbranche mit einem Durchschnitt von 39’100 Franken pro Jahr. In der Industrie beträgt der Durchschnitt 23’000 Franken.
GEWINNRÜCKGANG: Der Kompressorenproduzent Burckhardt hat im Geschäftsjahr 2010/11 den Umsatz um 3,5 Prozent auf 355,6 Mio. Fr. gesteigert. Unter dem Strich blieb aber nur ein Reingewinn von 45,1 Mio. Franken – 19,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dass der Betriebsgewinn (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr um 17,1 Prozent auf 61,5 Mio. Fr. sank, führt das Unternehmen darauf zurück, dass es nicht mehr im gleichen Umfang von günstigen Einkaufsmöglichkeiten profitiert habe. Zudem sei die Auslastung der Werkstätten im Jahresdurchschnitt tief gewesen.
UMBAU BEI ACTELION: Beim Biotechunternehmen Actelion wird Otto Schwarz neuer operativen Leiter (Chief Operating Officer). Nach dem abgewehrten Angriff des Hedgefonds Elliott Advisors kommt es bei Actelion damit zu Änderungen in der Führungsstruktur. Firmenchef und -gründer Jean-Paul Clozel wird sich laut Mitteilung durch die Schaffung der neuen Position künftig stärker auf strategische Angelegenheiten konzentrieren können. Die Änderung war in Branchenkreisen und von Analysten erwartet worden.
ABSTIMMUNG: Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou will die Sparpläne seiner Regierung möglicherweise auch dem Volk vorlegen. Mit einem Referendum könne der “grösstmögliche Konsens” über die geplanten politischen und wirtschaftlichen Reformen erreicht werden, sagte er nach einer Kabinettssitzung. Papandreou rief zudem die Parlamentsabgeordneten auf, den Sparplänen angesichts ihrer “historischen Tragweite” zuzustimmen. Griechenland hat sich im Gegenzug zu den Milliarden-Hilfen zu einem harten Sparkurs verpflichtet, gegen den in den vergangenen Tagen zehntausende Griechen auf die Strasse gingen.
DATENWOLKE VON APPLE: Apple verlagert die Speicherung von Daten und Musik ins Internet. Mit iCloud will der US-Konzern Konkurrenten wie Google und Amazon.com auf diesem zukunftsträchtigen Markt auf den Fersen bleiben. Nutzer der beliebten iPhones, iPads und Macs können künftig Daten in der virtuellen Welt ansiedeln und so den Speicherplatz auf ihren Geräten entlasten. Analysten sind der Meinung, dass iCloud eine neue Form des Medienkonsums kreieren könnte. Im Gegensatz zu den Diensten von Google und Amazon wird der neue Dienst iTunes Match die Festplatten scannen und die Musik in der Datenwolke abrufbar machen. Bei der Konkurrenz müssen Kunden jeden Song selbst hochladen.

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