Telekurs verselbstständigt Online-Plattform PayNet
Die Telekurs Holding gliedert ihr Internet-Zahlungsverkehrs-System PayNet als Tochtergesellschaft aus. Gemäss Angaben, unterstützen Postfinance und die Schweizer Banken das neue Unternehmen.
PayNet soll sich in den nächsten fünf Jahren als führende Plattform für elektronische Zahlungen etablieren. Seit April 1999 werden über PayNet nicht nur Rechnungen elektronisch übermittelt, sondern den Empfängern auch die entsprechenden Summen vom Konto abgebucht und den Rechnungsstellern gutgeschrieben.
Wie die Telekurs, ein Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Banken, am Dienstag (29.08.) mitteilte, soll die technische Plattform jetzt als eigene Firma aus der Europay-Gruppe ausgegliedert werden.
Auch Postfinance steigt ein
Grund für die Verselbständigung ist nach Angaben von Telekurs-Sprecher Bernhard Wenger die rasch wachsende Bedeutung des elektronischen Zahlungsverkehrs. Dies erfordere kürzere Entscheidungswege. Ausserdem werde durch die Bildung einer Aktiengesellschaft auch die Beteiligung der Postfinance ermöglicht.
Anders als die übrigen Finanzinstitute war Postfinance bislang an der Telekurs nicht finanziell beteiligt. Der Verwaltungsrat der Schweizer Post habe am vergangenen Freitag den Einstieg bei PayNet beschlossen erklärte Wenger weiter. Die Höhe der Beteiligung sei noch offen.
Grossbanken machen mit
Nach Angaben Wengers wird PayNet auch von den Grossbanken UBS und Credit Suisse unterstützt. Im Frühjahr hatten die Grossbanken teilweise noch von eigenen Plänen im elektronischen Zahlungsverkehr gesprochen. Wie Wenger sagte, werden die Grossbanken in ihren E-Banking-Portalen zwar die Kundenschnittstellen in ihrer Hand behalten, darüber hinaus jedoch auf dem PayNet-System basieren.
Als Präsident des PayNet-Verwaltungsrates ist Bruno Pfister, Mitglied der Credit-Suisse-Geschäftsleitung nominiert worden. Den Vorsitz der Geschäftsleitung übernimmt Martin Frick, bisher Direktionsmitglied von Europay (Switzerland).
Prognosen zur künftigen Geschäftsentwickung gab Telekurs nicht ab. Auch zum Umfang der geplanten Investitionen wurden keine Angaben gemacht.
swissinfo und Agenturen
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