UBS-VRP: ""Werden Daten den USA nicht widerrechtlich ausliefern"
Zürich (awp) - Laut UBS-Verwaltungsratspräsident (VRP) Kaspar Villiger hat die neue Führungscrew der Grossbank viel erreicht. Die Bank sei stabil, gut kapitalisiert, habe Bilanz und Risiken markant reduziert, verfüge über hervorragende Liquidität, setze eine erfolgsversprechende Strategie um und sei profitabel geworden, sagt Villiger laut Redetext an der heutigen UBS-Generalversammlung in Basel.
"Wir sind [deshalb] der Meinung, dass die UBS ein grosses Zukunftspotenzial hat", so Villiger weiter. Vor diesem Hintergrund sehe er den kommenden Jahren mit Zuversicht entgegen, auch wenn das Umfeld schwierig bleibe. Als Problem bezeichnet Villiger in seiner Rede das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das die Auslieferung der US-Kundendaten der UBS an die US-Steuerbehörden verbietet.
"Ich bin mir bewusst, dass die UBS dieses Problem selber verursacht hat", sagt der VRP. Er bedaure das zutiefst, aber nun sei daraus ein zwischenstaatliches Problem geworden. Und weiter: "Die Nicht-Erfüllung eines völkerrechtlich bindenden Vertrages würde die internationale Glaubwürdigkeit der Schweiz beeinträchtigen und könnte die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA stark belasten." Dennoch werde die UBS laut Villiger die Daten niemals widerrechtlich ausliefern: "Wir wollen, dass niemand in dieser Bank Recht bricht."
Gleichzeitig plädiert Villiger in seiner Rede dafür, die Décharge für die Jahre 2007 und 2008 zu erteilen. Die Bank wolle sich nun auf die Zukunft konzentrieren und die Erteilung der Décharge sei rechtlich und unternehmenspolitisch richtig.
Mit Blick auf die laufende Diskussion, ob die Grossbanken für die Schweiz zu gross sind, meint Villiger laut Redetext: "Wir denken, dass die UBS kein untragbares Risiko mehr ist für unser Land." Das Geschäftsmodell, das die UBS verfolge, verlange eine gewisse Grösse, so Villiger.
Zum Schluss seiner Rede zeigt sich Villiger überzeugt, dass die UBS "alle verbleibenden Hindernisse Schritt für Schritt aus dem Weg räumen wird". Und: "Angesichts der erzielten grossen Fortschritte, auf die wir stolz sind, und trotz des emotionalen Gegenwindes sind die jetzt Verantwortlichen aber nicht bereit, sich ständig im Büssergewand zu zeigen und sich dauernd für Vergangenes zu entschuldigen."
pf/gab