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UNO-Konferenz verabschiedet Protokoll zur Biotechnologie

Die UNO-Konferenz zur Gentechnologie im kanadischen Montréal hat am Samstag (29.01.) ein Abkommen für den Handel mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) geschlossen. Die Schweizer Delegation zeigt sich über den Kompromiss erfreut.

Die UNO-Konferenz zur Gentechnologie im kanadischen Montréal hat am Samstag (29.01.) ein Abkommen für den Handel mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) geschlossen. Die Schweizer Delegation zeigt sich über den Kompromiss erfreut.

Über das Protokoll zur Biotechnologie-Sicherheit war fünf Jahre lang verhandelt worden. Es ergänzt das Artenschutzabkommen, das an der Umwelt- und Entwicklungskonferenz der UNO von Rio de Janeiro 1992 verabschiedet wurde, und regelt den Handel mit gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren und Mikro-Organismen.

Vor knapp einem Jahr war eine internationale Konferenz mit demselben Ziel in Kolumbien gescheitert. Damals hatten sich die USA und fünf weitere Staaten strengeren Regelungen noch widersetzt.

“Nach langen Verhandlungen konnte zwischen den Erfordernissen des Umweltschutzes und den Interessen des Welthandels ein Kompromiss erzielt werden”, teilte die Schweizer Delegation mit. Sie wurde von Beat Nobs geleitet, dem Chef der Abteilung Internationales des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal).

Die Schweizer Delegation hatte sich nach eigenen Angaben in Montréal als Wortführerin einer Gruppe Länder für eine Kompromisslösung stark gemacht. Das Abkommen strebe die Verringerung der potenziellen Risiken für die biologische Vielfalt an, die mit dem Export von GVO verbunden sind. Betroffen seien Saatgut und Agrarprodukte wie Soja, Mais, Getreide, Maniok und Tomaten.

Weiterer wichtiger Bestandteil sei das AIA-Verfahren (“advanced informed agreement”). Dies garantiere, dass das exportierende Land dem Empfängerland alle notwendigen Informationen zustelle, um die mit den GVO verbundenen Umweltrisiken vor dem Import beurteilen zu können.

Für die Schweiz beinhalte das Protokoll keine zusätzlichen Verpflichtungen, hiess es weiter. Sie handle seit 1995 beim Export von lebenden, gentechnisch veränderten Organismen auf freiwilliger Basis den im Protokollentwurf vorgesehenen Bestimmungen entsprechend.

“Dies ist ein historischer Schritt Richtung Schutz der Umwelt und der Konsumenten”, reagierte Greenpeace auf die Verabschiedung des Protokolls. Es lege das Fundament für ein noch strengeres Abkommen, das die Umwelt vor GVO schützen könne, so Greenpeace weiter.

An der UNO-Konferenz über Gentechnologie in Montréal nahmen rund 130 Nationen teil.

SRI und Agenturen

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