US-Notenbank hebt Prognose für Wirtschaftswachstum an (AF)
WASHINGTON (awp international) - Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum angehoben und über einen Verkauf von Hypothekenpapieren diskutiert. Die meisten Fed-Vertreter hätten sich jedoch dafür ausgesprochen, mit den Verkäufen noch einige Zeit zu warten, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Notenbanksitzung von 28. April. Ein Verkauf müsse jedoch irgendwann stattfinden. Die US-Notenbank hatte in der Finanzkrise Wertpapiere im Wert von rund 1,4 Billionen US-Dollar aufgekauft. Die Sitzung fand jedoch statt, bevor sich die Schuldenkrise in der Eurozone zuspitzte.
Hinsichtlich der Konjunkturentwicklung zeigte sich die Notenbank zuversichtlicher. Für das Jahr 2010 erwarte man jetzt ein Wirtschaftswachstum von 3,2 bis 3,7 Prozent. Im Januar war die Fed noch von einer Spanne von 2,8 bis 3,5 Prozent ausgegangen. Für 2011 beliess sie ihre Prognose bei 3,4 bis 4,5 Prozent und für 2012 bei 3,5 bis 4,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote werde im laufenden Jahr zwischen 9,1 bis 9,5 Prozent liegen. Im Januar war noch eine höhere Spanne von 9,5 bis 9,7 Prozent prognostiziert worden.
Die Konjunkturerholung habe sich zuletzt fortgesetzt, heisst es in der Mitteilung. Trotz der zuletzt etwas besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten rechne man weiterhin mit einem moderaten Wachstum. Die Erholung dürfte jedoch schwächer ausfallen als bei früheren Aufschwüngen nach einer schweren Rezession.
Die Inflationsrate wird nach Einschätzung der Fed jedoch deutlich niedriger ausfallen als noch im Januar prognostiziert. Man erwarte jetzt eine Spanne von 0,9 bis 1,2 Prozent (Januar 1,1 bis 1,7%). Die Fed sieht mittelfristig keine Inflationsgefahren. Der Preisdruck werde durch die niedrige Kapazitätsauslastung und die niedrigen Inflationserwartungen gedämpft./js/sk