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Verkehr: Weniger Alkohol, mehr Sicherheit

Selbstunfall eines alkoholisierten, 20-jährigen Lenkers mit Führerausweis-Entzug. April 2005 bei Rutishausen. Keystone

Dank der neuen Promille-Grenze von 0,5 sank im ersten Halbjahr 2005 die Zahl der schweren Unfälle unter Alkoholeinfluss um 26%.

Dieser Inhalt wurde am 11. Oktober 2005 publiziert

Die Zahl der Verkehrs-Unfälle ist laut Bundesamt für Statistik im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 12% zurückgegangen.

Die verschärften Polizeikontrollen und die Senkung der Promille-Grenze haben in der Schweiz seit Beginn dieses Jahres zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheit auf den Strassen geführt.

Die Zahl der schweren Unfälle sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2004 um rund 12%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) bekannt gab.

10% weniger Raser-Unfälle

Bei den schweren Unfällen, die unter mutmasslichem Alkoholeinfluss geschahen, wurde gar ein Minus von rund 26% verzeichnet, Die Zahl der Unfälle mit überhöhter Geschwindigkeit ging um rund 10% zurück.

Diese Entwicklung stelle die grösste Verbesserung seit 1992 dar und sei umso erstaunlicher, als die Zahl der Unfälle seit Mitte der Neunzigerjahre stagnierte, schreibt das BFS.

Das BFS vermutet, dass Massnahmen gegen Trunkenheit am Steuer offenbar auch Auswirkungen auf andere Verkehrsdelikte wie zu schnelles Fahren haben.

Erstaunliche Akzeptanz der tieferen Grenze

Als Hauptgrund für die geringere Unfallhäufigkeit bezeichnen die Behörden die breite Information und auch die als "erstaunlich gut" beurteilte Akzeptanz der tieferen Promille-Grenze in der Bevölkerung.

Andererseits habe aber auch die Intensivierung der Polizeikontrollen ihren Teil dazu beigetragen.

Diese haben sich in Bezug auf Alkohol am Steuer seit der Einführung des 0,5-Promille-Grenzwerts auf Anfang 2005 rund verdreifacht.

Erhöhte Wahrscheinlichkeit, hängen zu bleiben

Die Wahrscheinlichkeit, in einer Alkoholkontrolle hängen zu bleiben, ist heute mit einem Anteil von 6% der kontrollierten Personen drei Mal höher als noch vor Jahresfrist.

Von der Gesamtsumme der von der Polizei angehaltenen Fahrerinnen und Fahrer stieg der Anteil der Personen, die ins Alkohol-Messgerät blasen mussten, ebenfalls stark, von 17% im Jahr 2001 auf 47% im Jahr 2005.

Inzwischen müssen sich 76% der Lenkerinnen und Lenker, die in einen Unfall verwickelt sind, einem Alkoholtest unterziehen – 2001 waren es noch 27%.

Mehr als die Hälfte aller Verurteilungen

2004 fielen 54% aller im Strafregister eingetragenen Verurteilungen auf Verurteilungen im Zusammenhang mit Delikten im Strassenverkehr. Deshalb hat das BFS seine Beobachtungs-Tätigkeit in diesem Bereich intensiviert.

Eines der Ziele der Bundespolitik im Bereich der Verkehrs-Sicherheit lautet, die Zahl der Unfälle mit Toten oder schwer Verletzten zu senken. Die neuen Indikatoren des BFS sollen dabei die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Einfluss-Faktoren erhellen.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Im Januar 2005 sind im Strassenverkehr neue Massnahmen in Kraft getreten (Änderung des Strassenverkehrs-Gesetzes).
So wurde die gesetzliche Blutalkohol-Limite auf 0,5 Promille festgesetzt (Promille-Grenze).
Es wurden auch anlassfreie Atemalkohol-Kontrollen eingeführt.

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In Kürze

Das Bundesamt für Statistik vermutet, dass die Abnahme der Unfallzahlen auf die breite Diskussion und die Infokampagnen in den Medien zurückzuführen ist.

Als weiterer Grund werden die intensiveren Polizeikontrolle angeführt.

Ob diese Wirkung langfristig ist, bleibt laut BFS zu überprüfen.

Deshalb hat das Bundesamt ein Indikatorensystem zur Strassenverkehrs-Deliquenz eingeführt.

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