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Vestas erneut mit Fehlstart ins Jahr – Ausblick aber bekräftigt

KOPENHAGEN (awp international) – Der weltgrösste Windkraftanlagenbauer Vestas spürt noch nichts von der möglichen Energiewende. Der Start ins Jahr verlief noch schlechter als 2010, wie das dänische Unternehmen am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte. Im ersten Quartal musste es operativ (EBIT) einen Fehlbetrag von 69 Millionen Euro hinnehmen, 30 Millionen mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich stand ein Verlust von 85 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie 2010. Das war schlechter als von Analysten erwartet. Trotzdem bekräftigte Vestas seinen Ausblick, wonach das Unternehmen 2011 rund 7 Milliarden Euro bei einer operativen Marge von 7 Prozent umsetzen will.
Schon im Vorjahr lief das Geschäft von Vestas lange schwach. Erst ein starkes Schlussquartal rettete die Bilanz und führte doch noch zu einem Rekordergebnis im Gesamtjahr. Der Konkurrent der deutschen Hersteller wie Nordex , Repower und Enercon setzte 2010 rund 6,9 Milliarden Euro um und verdiente operativ 310 Millionen Euro, davon blieben unter dem Strich 156 Millionen Euro übrig. In diesem Jahr hoffen die Dänen aber mit einem besseren zweiten Quartal, das die Verluste des ersten Viertels ausgleichen soll. Im vergangenen Jahr hatte Vestas in den ersten sechs Monaten noch einen operativen Verlust von 219 Millionen Euro hinnehmen müssen.
Allerdings äusserte sich Vestas selbst enttäuscht über den Auftragseingang zu Jahresbeginn. Dieser habe mit 630 Megawatt die eigenen Erwartungen verfehlt. Die gesamte Branche leidet derzeit unter einer allgemeinen Auftragsflaute, von einem Aufschwung wegen der möglichen Energiewende ist bislang wenig zu spüren. Vielmehr stellt Vestas nach eigenen Angaben angesichts der prekären Haushaltslage in den USA und vielen europäischen Ländern eine grössere Zurückhaltung bei Klimaschutz-Investitionen fest.
Das führt zu einem harten Preiskampf in der Windbranche. Bei Vestas bedeutete das im ersten Quartal eine erneut schlechtere Marge. Der Umsatz lag nämlich rund ein Viertel über dem des Vorjahreszeitraums. Insgesamt rechnen die Dänen mit immer stärkeren Schwankungen von Quartal zu Quartal./enl/nmu/wiz

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