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Visana: Massiver Gewinn-Rückgang und höhere Prämien

Im Bereich Krankenversicherung konnte von Gewinn kaum die Rede sein. Keystone Archive

Die Krankenkasse Visana hat im Jahr 2000 im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung lediglich einen Gewinn von 1,1 Mio. Franken erzielt. Ein Prämienanstieg sei wohl unumgänglich, sagen die Verantwortlichen.

Der Gewinn von Visana ist im wesentlichen auf die ausserhalb des Versicherungs-Geschäftes erzielten Kapitalerträge zurückzuführen. Dies gab die drittgrösste Krankenkasse der Schweiz am Mittwoch (09.05.) bekannt. Fast unverändert zeigte sich dagegen der Bereich Zusatzversicherungen. Dort konnte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr von 20,1 Mio. auf 20,3 Mio. Franken gesteigert werden.

Sorgenkind Grundversicherung

Grosse Sorgen bereite aber die Kostenentwicklung bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung. Die Grundversicherung verzeichne einen starken Anstieg an ausgerichteten Leistungen, hiess es weiter.

Insgesamt wurden rund 2 Mrd. Franken an Leistungen ausbezahlt. Davon entfielen rund 1,2 Milliarden auf die Grundversicherung. Demgegenüber stehen Prämien-Einnahmen bei den Grundversicherungen von 1,2 Mrd. Franken und bei den Zusatzversicherungen rund 770 Mio. Franken.

Prämienanpassungen fast unvermeidlich

Trotz Kostenkontrollen und höheren Beiträgen aus dem Risikoausgleich hätten die Prämien die Kostensteigerung pro versicherte Person nicht zu kompensieren vermocht, so die Verantwortlichen. Falls diese Entwicklung anhalten sollte, müsse mit einer “deutlichen” Prämienanpassung für das kommende Jahr gerechnet werden.

“Auch andere Krankenkassen müssen die Prämien anpassen”, sagte Urs Pfenninger von der Visana. Konkrete Zahlen wollte Pfenninger aber nicht nennen. Nur soviel: die Anpassung könnte in der Grössenordnung des Konkurrenten KPT liegen, der seine Prämien um mindestens fünf Prozent anheben wolle, sagte Pfenninger

Massiver Mitgliederverlust

Im letzten Jahr musste die Visana überdies laut früheren Angaben einen Mitgliederverlust von 17’000 Mitgliedern oder rund vier Prozent hinnehmen. Zu Jahresbeginn zählte die Krankenkasse noch 550’000 Grundversicherte.

swissinfo und Agenturen

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