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WDH/AUSBLICK/Roche Q1: Umsatz von 11’377 Mio CHF erwartet

Zürich (awp) – Die Roche Holding veröffentlicht am Donnerstag, 14. April, Umsatzzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2011. Analysten erwarten folgende Werte:
Q1 11E
In Mio CHF AWP-Konsens Q1 10A
Umsatz Gruppe 11’377 12’245
Umsatz Pharma 8’822 9’727
Umsatz Diagnostics 2’530 2’518
FOKUS: Analysten rechnen für den Pharmakonzern im ersten Quartal mit einem rückläufigen Umsatz in Schweizer Franken, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal. Vor allem im Pharmabereich dürfte der Rückgang deutlich ausfallen, während die Diagnostik-Sparte gemäss den meisten Analysten zulegen sollte. Die bei der Vorlage des Jahresabschlusses abgegebenen Prognosen sollten bestätigt werden. Mit einer Anpassung der Guidance wird allenfalls beim Halbjahresabschluss gerechnet, dann sollten die Auswirkungen des Sparprogrammes “Operational Excellence” deutlicher sein.
Im Pharmasegment dürften Wechselkursveränderungen gemäss Analystenschätzungen im Umfang von 9-10% auf das Wachstum drücken. Dazu sollten sich die Auswirkungen der Sparbemühungen im Gesundheitswesen, vorab in Europa, nochmals negativ bemerkbar machen. Auch in der Diagnostik werden die Wechselkursverschiebungen belasten.
Zudem wird mit einer Abschwächung der Avastin-Umsätze gerechnet, weil vor allem in den USA das Medikament bei Brustkrebs zurückhaltender verschrieben worden sein dürfte. Dies, nachdem der Zulassungsausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA Avastin bei Brustkrebs Ende 2010 die Registrierung aberkannt hatte und Roche nun für Ende Juni dieses Jahres eine Anhörung erwirkt hat. Für Europa hat die Zulassungsbehörde EMA die Registrierung bei Brustkrebs Anfang März bestätigt.
Im Weiteren wurden in der Vergleichsperiode des Vorjahres noch Tamiflu-Umsätze von gut 400 Mio CHF erzielt, die dieses Jahr weitgehend fehlen dürften.
ZIELE: Das Management hat im Februar für 2011 für den Konzern und die Pharma-Division ein Verkaufswachstum in Lokalwährungen (LW) und ohne Tamiflu im unteren einstelligen Bereich prognostiziert. Die Division Diagnostics soll wiederum deutlich über dem Markt wachsen. Der Kerngewinn je Titel soll in LW im hohen einstelligen Bereich zulegen, die Dividende im Einklang mit dem Kerngewinnwachstum erhöht werden. Pharma-COO Pascal Soriot bezeichnete 2011 und 2012 als “Übergangsjahre.”
Vom Effizienzsteigerungsprogramm “Operational Excellence” erwartet die Konzernleitung ab 2012 Einsparungen von 2,4 Mrd CHF jährlich. 2011 sollen die Einsparungen 1,8 Mrd CHF betragen. Dem stehen in den Jahren 2011 und 2012 Kosten von 2,7 Mrd CHF gegenüber, davon 1,5 Mrd CHF liquiditätswirksam.
PRO MEMORIA: Bei der Vorlage des Jahresabschlusses ging das Roche-Management davon aus, dass mit dem Programm “Operational Excellence” die potenziell belastenden Faktoren überkompensiert werden können. So werden die Folgen der Gesundheitsreformen in der EU und in den USA auf rund 500 Mio CHF Umsatz veranschlagt. Mit der Indikation Avastin bei Brustkrebs stehen in den USA gemäss Management 800 Mio CHF Umsatz auf dem Spiel.
Zudem dürften die Patentabläufe von Boniva und CellCept 500 Mio CHF Umsatz kosten. Für Tamiflu werden Erlöse von 600 Mio CHF Umsatz erwartet; 2010 wurden noch 873 Mio CHF erzielt.
Hingegen sollten organisches Wachstum und Zusatzumsätze mit Avastin rund 500 Mio CHF bringen.
sig/rt/jl

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