Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

WDH/AUSBLICK/Swiss Re 2009: Reingewinn von durchschnittlich 632 Mio CHF erwartet

Zürich (awp) – Die Swiss Re publiziert am Donnerstag, 18. Februar, die Zahlen zum Geschäftsjahr 2009. Analysten haben dazu folgende Prognosen:
FOKUS: Swiss Re dürfte nach den Verlusten im Jahr 2008 sowohl für das vierte Quartal als auch für das Gesamtjahr 2009 einen Gewinn ausweisen. Analysten erwarten ein solides Ergebnis: Zum einen habe sich die Situation an den Kapitalmärkten verbessert, zum andern sei Swiss Re von grösseren Naturkatastrophenschäden verschont geblieben.
Allerdings sei mit Verlusten auf Absicherungsgeschäften und währungsbedingten Einbussen zu rechnen, warnen Analysten. Die weitere Bereinigung von Altlasten in der Sparte Legacy birgt im Vorfeld der Zahlenpublikation ebenfalls gewisse Unsicherheiten. Die Bandbreite der Gewinnschätzungen ist entsprechend gross.
Nebst den Angaben zur Ergebnisentwicklung richtet sich der Fokus bei Swiss Re auf das Kapitalmanagement. Swiss Re will einerseits die 3-Mrd-schwere, von Berkshire Hathaway gezeichnete Wandelanleihe zurückbezahlen. Andererseits soll das AA-Kreditrating von Standard & Poor’s so rasch als möglich zurückgewonnen werden.
Das für ein AA-Rating erforderliche Überschusskapital ist zuletzt per Ende September 2009 auf 6,0 (Q2 09: 4,5) Mrd CHF gestiegen. Die Analysten von JP Morgan erwarten auf das Jahresende hin einen Wert von 6,3 Mrd CHF. Die Dividende dürfte jedoch auf tiefem Niveau gehalten werden. Im vergangenen Jahr hatte Swiss Re die Ausschüttung auf 10 Rappen von zuvor 4 CHF je Aktie gesenkt.
Nebst den Jahreszahlen 2009 macht Swiss Re am Donnerstag auch Angaben zur Vertragserneuerungsrunde Januar. Dazu werden ähnliche Aussagen, wie jene des grössten Konkurrenten Munich Re erwartet. Das Volumen des zu erneuernden Geschäfts dürfte dabei zurückgegangen sein, dies bei relativ stabilen Preisen. Das Combined Ratio-Ziel von Swiss Re für zu erneuerndes Geschäft betrug bislang 95%.
ZIELE: Swiss Re strebt über den Versicherungszyklus eine Eigenkapitalrendite von 14%. Daran wird der Rückversicherer höchst wahrscheinlich festhalten.
Weiter will die Gruppe bis im Jahr 2010 die Kostenbasis um 400 Mio CHF reduzieren. Mit der laufenden Reorganisation sei Swiss Re auf Kurs, sagte CEO Stefan Lippe in einem Zeitungsinterview im Januar. Im vergangenen November hatte der Rückversicherer für 2009 Nettoeinsparungen zwischen 150 und 200 Mio CHF in Aussicht gestellt.
Zudem sieht Stefan Lippe die Assekuranz weltweit in einer Konsolidierungsphase. Davon möchte Swiss Re profitieren und über sogenannte Admin Re-Geschäfte und über die Quotenrückversicherung im M&A-Markt wachsen.
PRO MEMORIA: Die Swiss Re hat mit dem Investoren Berkshire Hathaway eine US-Einzelleben-Retrozessionstransaktion abgeschlossen. Swiss Re erhalte eine Provision von rund 1,3 Mrd CHF und werde gleichzeitig Kapital in der Höhe von 0,3 Mrd CHF freisetzen, teilte die Gruppe am 18. Januar 2010 mit. Das freigesetzte Kapital will Swiss Re effizienter einsetzen.
Mitte Dezember hat Swiss Re die britische Vorsorgeeinrichtung Royal County of Berkshire (RBPF) gegen die Langlebigkeitsrisiken ihrer 1,7 Mrd CHF umfassenden Rentenversicherung abgesichert. Es handle sich um den weltweit ersten Transfer von Langlebigkeitsrisiken zugunsten einer staatlichen Institution, so der Rückversicherer.
Mitte November wurden in Spanien sechs grosse Versicherer, darunter die Swiss Re wegen des Vorwurfs illegaler Preisabsprachen mit einem Bussgeld von zusammen fast 121 Mio EUR bestraft. Die Swiss Re müsste 22,64 Mio EUR bezahlen. “Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Beschuldigungen ungerechtfertigt sind”, erklärte ein Swiss Re-Sprecher damals.
Website: www.swissre.com
pf/mk
2009E
In Mio CHF AWP-Konsens 2008A
Verdiente Prämien 24’770 25’501
Reingewinn 632 -864
Eigenkapital 25’857 20’453
Combined Ratio (%) 87,7 97,9

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft