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“Wir haben Glück, Elm ist ein Schneeloch!”

Bruno Landolt Porträt
Bruno Landolt nimmt gerne das Zmorge mit seinen Mitarbeitern, die von der Nachtarbeit hungrig sind. Sie berichten über den Zustand der Pisten. Ester Unterfinger/swissinfo.ch

Seit 16 Jahren leitet Bruno Landolt die Sportbahnen Elm im Kanton Glarus. Elm ist ein kleines Skigebiet. Es bietet 40 Kilometer Abfahrtspisten, vier Kilometer Schlittenbahn und eine Kinderarena.

swissinfo.ch: Elm ist ein bescheidenes Skigebiet. Wie können Sie sich im harten Konkurrenzkampf behaupten?

Bruno Landolt: Wir sind ein Skigebiet für Familien. Wir haben ein gutes Angebot für Kinder, überschaubare Pisten und ein Angebot für Spaziergänger und Schlittler. Wichtig sind eine gute Gastronomie, Freundlichkeit, und wir haben faire Preise. Ausserdem ist die Anreise einfach. Unsere Einnahmen sind in den letzten Jahren nicht gesunken.

swissinfo.ch: Allein der Unterhalt ihrer Anlage kostet 40’000 Franken pro Tag. Wie erwirtschaftet man das täglich?

B.L.: Die Gastronomie gehört den Bergbahnen. Allein mit den Skipässen könnten wir nicht überleben. Wir setzen voll auf das Wintergeschäft. Im Sommer nehmen die Besucher selber Wurst und Brot mit. In der kalten Jahreszeit geht das nicht.

An der Landsgemeinde im Frühling hat das Glarner Volk einen Kredit über 12,5 Millionen Franken bewilligt, der den Sportbahnen zu Gute kommt. Wir werden in Beschneiungsanlagen investieren.

swissinfo.ch: Spüren Sie den Klimawandel, oder sind nur die Schneeverhältnisse anders als früher?

B.L.: Rede ich mit den Bauern, sagen sie mir, es hätte schon immer mal wieder schneearme Winter gegeben. Letzten Winter hatten wir zu viel Schnee und mussten sprengen, damit die Pisten sicher blieben. Vorletztes Jahr waren die Hänge an Weihnachten noch grün.

Mehrheitlich haben wir Glück, Elm ist ein Schneeloch. Und weil Elm ein kleines Skigebiet ist, könnten wir zur Not das gesamte Gebiet beschneien.

swissinfo.ch: Hat diese Form von Wintersportgeschäft eine Zukunft?

B.L.: Da möchte ich keine Langzeitprognose abgeben. Doch in den nächsten 20 Jahren wird sich nicht viel verändern.

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