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Zürich: Grossandrang am 4. Jazznojazz Festival

Einer der vielen Höhepunkte am Zürcher Jazznojazz-Festival: Der 70 Jahre alte Pianist Ahmad Jamal. Keystone

Am Sonntag (29.10.) ausgeklungen ist das 4. Zürcher Jazznojazz Festival. Es lässt die Organisatoren noch strahlender zurück als im erfolgreichen Vorjahr. Als Publikumsmagnete haben sich nicht nur die grossen Namen erwiesen, sondern auch "Nojazz-Exoten".

Wie schafft man es, mit Gershwins Jazzopern-Arie “Summertime” ein 900-köpfiges Publikum zum Tanzen zu bringen? Indem man Ronny Jordan auf die Bühne stellt. Mit seinen so gefälligen wie brillianten Tunes zwischen Jazz, Funk und HipHop verkörpert der englische Gitarrist den Jazznojazz-Gedanken auf ideale Weise.

Mit einem attraktiven Programmmix aus Jazz und Anverwandtem hat Programmleiter Johannes Vogel den letztjährigen Publikumsrekord erneut gebrochen.

Jazz macht neugierig

Tatsächlich vermochten nicht nur Mainstream-Stars wie Jordan oder Fusion-Drummer Billy Cobham das Theaterhaus Gessnerallee zu füllen. Auch eigenwillige Klänge wie Bill Frisells Adaption der Easy-Pop-Stücke von Costello/Bacharach oder der west-östliche Kammerjazz des Libanesen Rabih Abou-Khalil stiessen auf Interesse.

Für das junge Publikum

Als Renner erwiesen sich die Gratiskonzerte im Festivalzelt. Der marokkanische DJ U-Cef, der orientalische Weisen mit wummernden Technobeats mixt, und die venozelanische Partyband “Los Amigos Invisibles” (mit ihrer überraschend mitgebrachten Vorgruppe “Side Steppers”) lockten ein vorwiegend junges Publikum an.

Höhepunkte

Für künstlerische Höhepunkte sorgten das “Vienna Art Orchestra” mit seiner amüsanten Revue zu 100 Jahren Jazz. Auch der 70-jährige US-Pianist Ahmad Jamal wusste zu überzeugen.

Nicht mehr wachsen

Obwohl dieses Jahr zuweilen die räumlichen Kapazitäts-Grenzen erreicht wurden, soll Jazznojazz auch künftig im Theaterhaus Gessnerallee stattfinden. Festivals-Koordinator Ralph Hermann: “Wir haben die Grenze erreicht, aber wachsen wollen wir ohnehin nicht mehr. Uns geht es um Qualität, nicht um Quantität”.

“Jazznojazz” scheint sich etabliert zu haben.

swissinfo und Agenturen

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