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Zürich zahlt nichts an Swiss

Mit 51,8 Prozent verwarfen Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher einen weitern Kredit für die Swiss. Keystone

Die Stadtzürcher wollten nichts vom 50-Mio.-Kredit an die neue Airline Swiss wissen und verwarfen die Vorlage knapp. Die Swiss ist aber offenbar nicht gefährdet.

Mit 25’821 gegen 24’019 Stimmen und einer Stimmbeteiligung von nur 24,4 Prozent verwarfen die Stadtzürcher Stimmberechtigten die städtische Beteiligung an der Swiss.

Der abtretende Zürcher Stadtpräsident Josef Estermann zeigte sich enttäuscht über das negative Resultat während die Fluglinie ein “gewisses Verständnis” signalisierte.

Keine Gefahr für Swiss

Sehr wahrscheinlich sei das nach Bund und Kanton Zürich dritte Kreditbegehren für viele Stadtzürcher Steuerzahlende eines zuviel gewesen, sagte Swiss-Sprecher Peter Gutknecht.

Die fehlenden 50 Millionen aus der Stadt hätten aber keinen Einfluss auf den Geschäftsgang der Swiss, sagte Gutknecht, da sie als Beteiligung am Aktienkapital vorgesehen gewesen wären.

SVP-Nahe und Grüne jubeln

Erfreut über die Ablehnung zeigten sich der SVP-nahe Bund der Steuerzahler (BDS) und die Grünen: Das Abstimmungsergebnis bedeute eine “schallende Ohrfeige an die Adresse der Classe politique”, heisst es in einer Mitteilung des BDS.

Der Präsident der städtischen Grünen, Martin Abele, erklärte die Ablehnung mit der Befürchtung vieler Stimmenden, dass die Swiss zu einem “Fass ohne Boden” werden könnte. Seit Januar sei bei der neuen Airline “der Lack abgeblättert” und die Euphorie verflogen, so dass es nun zu einem “besseren Entscheid” gekommen sei.

Bereits 300-Mio.-Kredit gesprochen

Am vergangenen 13. Januar hatten alle zwölf Zürcher Stadtkreise bereits einem 300-Mio.-Kredit zur Beteiligung des Kantons Zürich deutlich zugestimmt.

Wie schon im Januar hatten sich SVP, Grüne und Alternative gegen die neue Vorlage gewandt, während sich die andern Parteien dafür aussprachen.

swissinfo und Agenturen

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