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Do it yourself
Die Nachhaltigkeit des Selbermachens

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Krisen heizen den Boom des Selbermachens an. Was Bananenbrot-Backen, Kleidernähen und Tomaten anpflanzen über unsere Zeit aussagen. Oder: Warum selber machen, was man kaufen könnte?
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Als Svenja Mitte 20 war, kaufte sie ein sehr günstiges, aber renovierungsbedürftiges Haus mit Baujahr 1875. Um Geld zu sparen, setzte sie es mit Hilfe von Freunden selbst instand. Sie entfernte den Kriechestrich (ein niedriger Dachboden, den man nur gebückt betreten kann), riss das Täfer raus, isolierte, verputzte und strich die Wände. Sicherheitsrelevante Installationen liess sie von Handwerker:innen machen, aber der Elektriker, mit dem sie befreundet war, erklärte ihr, was sie alles selbst vorbereiten konnte, so dass seine Arbeitszeit möglichst kurz ausfiel.


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Heute ist Svenja Ende 30. Noch immer legt sie gerne selbst Hand an, aber die Prioritäten haben sich geändert. Geld ist nicht mehr so ein Problem, dafür macht der Körper nicht mehr alles mit.

Weil sie schon in jungen Jahren wegen Übergewichts eine Insulinresistenz entwickelte, also eine Diabetesvorstufe, ernährt sich Svenja kohlenhydratreduziert sowie gluten- und zuckerfrei. Zwar gibt es viele Lowcarb-Produkte und zuckerfreie Varianten auf dem Markt, aber diese enthalten meist künstliche Süssstoffe.
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Svenja stellt deshalb Konfitüren, Brot, Kuchen und vieles andere lieber selbst her und süsst mit natürlichen Süssungsmitteln wie Stevia oder Erythrit. Dank dieser Diät konnte sie ihre Blutwerte normalisieren. Dieses Selbermachen sei teurer (die Zeit nicht eingerechnet), so Svenja, aber sie mache das für ihre Gesundheit.

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Boom

Handarbeit, Heimwerken, Backen und Einmachen, Gärtnern und Basteln liegen im Trend und die Corona-Pandemie hat den Do-it-yourself-Boom zwischenzeitlich weiter verstärkt. Alle von swissinfo.ch angefragten Baumärkte bestätigen eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Heimwerk- und Bastelartikeln während der Pandemie.

Diese Beobachtung teilt Konrad Kuhn, Assistenzprofessor der
Europäischen Ethnologie an der Universität Innsbruck. "Die Leute hatten mehr Zeit, zumindest diejenigen, die ins Homeoffice konnten", erklärt er. Als Ausgleich hätten viele angefangen, Brot zu backen.

Dass Mehl und Hefe mancherorts bald ausverkauft waren, hat laut Kuhn auch mit einem Phänomen zu tun, das nahe zur Prepper-Bewegung steht: Angesichts von Krisen wie der Pandemie, der Klimaerwärmung oder des Ukraine-Kriegs wollten die Menschen vorbereitet sein. "Vorbereitetsein und Selbermachenkönnen haben Konjunktur", so Kuhn.
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Die Pandemie und kurz darauf auch der Ukraine-Krieg erhöhten die Nachfrage nach Prepperprodukten, Notvorräten und Survivalkursen. Die Inflation und andere vorausgesagte Krisen wie eine Strommangellage oder gar ein Black-out könnten den Trend zum Selbermachen und Vorsorgen weiter verstärken.

Laut Kuhn werden beim Selbermachen wichtige Zukunftsfragen verhandelt, etwa: Wohin geht unsere Gesellschaft mit der Klimakatastrophe? Wie kann man trotz modernen Lebensstils gesund bleiben und sich gegen Gefahren wappnen? "Das Grosse zeigt sich im Kleinen, also gleichsam im banalen selbstgestrickten Wollpullover", so Kuhn.

Reinhild Kreis, Professorin für Geschichte der Gegenwart an der Universität Siegen, kann nachvollziehen, dass es für manche Menschen in Krisenzeiten ein beruhigendes Gefühl ist, eine Sache auch selbst machen zu können. "Doch das ändert nichts an der Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Zutaten, man ist immer noch stark auf Konsuminfrastrukturen angewiesen." Selbstversorgung bleibe ein Randphänomen.
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Kapitalistische Logik

Rund ums Selbermachen ist sogar ein ganzer Wirtschaftszweig entstanden. Es gibt traditionelle Anbieter von Bastelmaterial, Wolle und Heimwerkerutensilien, aber auch Nischenanbieter und Selbst-Entrepreneure, die auf Webseiten und den sozialen Netzwerken Anleitungen, Strickmuster und Utensilien wie etwa Schüsseln und Starterkulturen fürs Sauerteigbrot-Backen verkaufen. Auch Svenja plant, mit Ernährungscoaching, Koch- und Backkursen sowie dem Verkauf von Selbstgemachtem in die Selbständigkeit zu gehen; "Genussvoll anders" nennt sie ihr Projekt.


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Laut Kuhn funktioniert auch das Selbermachen nach kapitalistischen Logiken. Es klingt paradox: Wir kaufen Materialien und Werkzeuge, um etwas selbst herzustellen. Und wir machen etwas selbst, obwohl wir das Endprodukt fertig kaufen könnten. Warum tun wir das? "Man erlebt sich dabei als handelnd und wirksam", sagt
Kuhn. Industriell gefertigte Massenware löse bei manchen ein Unbehagen aus, es gebe eine Sehnsucht nach dem individuellen Pulli oder dem Dessert ohne Konservierungsstoffe. Insofern sei der westeuropäische und nordamerikanische Trend eine Reaktion auf die Konsumgesellschaft und auch eine Form der Gesellschaftskritik.

Nicht zuletzt ist der Selbstmach-Boom laut den beiden Forschenden ein Wohlstandphänomen. In der Schweiz sei die Kaufkraft hoch, der Trend daher besonders ausgeprägt, so Kuhn. "Die Schweiz ist vom Zweiten Weltkrieg nicht direkt betroffen gewesen und entwickelte sich rascher zu einer modernen Konsumgesellschaft." Es sei schneller ein Kompensationsbedürfnis aufgekommen als anderswo.
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Geschichte

Laut der Historikerin Reinhild Kreis sind die Motive fürs Selbermachen immer schon vielfältig gewesen und haben sich bis heute überraschend geringfügig verändert.

Einerseits ging es um die Frage der Verfügbarkeit: Gerade auf dem Land gab es zuweilen keine Möglichkeit, die Dinge im Laden vor Ort zu kaufen. "Wer in der DDR eine coole Jeans wollte, musste sie selbst nähen", ergänzt Kuhn.

Laut Kreis steckten manchmal auch gesellschaftlicher Erwartungsdruck hinter dem Selbermachen. Gerade im deutschsprachigen Raum herrschte laut der Historikerin die Vorstellung vor, eine gute Mutter versorge die Familie mit selbstgekochtem Essen und stelle Gästen nicht eine Fertigpizza hin. "Oder ein Mann mit zwei linken Händen galt nicht als richtiger Mann", so Kreis.
Manchmal wurden Dinge schlicht aus ökonomischer Notwendigkeit selbst hergestellt, vor allem Essen und Kleider.
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Laut Kreis war Sparen durch Selbermachen aber auch früher schon kein Automatismus. "Nicht immer war klar, ob Selbermachen wirklich günstiger war."

Das ist heute nicht anders. Zwar legen manche auch heute noch selbst Hand an, um Geld zu sparen, etwa indem sie eine Wand selbst streichen, statt einen Handwerker zu beauftragen – so wie Svenja. "Ob Selbermachen billiger kommt, ist umstritten", so Kuhn. Heute sei alles verfügbar, und vieles zu einem günstigen Preis. "Ob man sparen kann, hängt stark vom Produkt ab. Im Niedrigpreissegment kann man Essen billiger kaufen." Wenn man nebst Materialkosten, Werkzeug und Boden einen fiktiven Stundenlohn einrechne, sehe die Bilanz bei den meisten Dingen schlecht aus.

Schon zu allen Zeiten haben Menschen aber auch Dinge selbst gemacht, weil sie Spass daran hatten. "An Tagebüchern und Briefen merkt man, dass Selbermachen zwar Arbeit war, diese aber Freude bereitete", so Kreis, die ein Buch über die Geschichte des Selbermachens geschrieben hat.
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Do-it-yourself ist kein neues Phänomen. Bereits im späten 18. Jahrhundert wurde ein Buch über das Tapezieren verkauft, das sich auch an Frauen richtete, denn Tapezieren sei einfach, "ähnlich wie Aquarellmalen", so der Ratgeber.
Mit der Industrialisierung wurden zwar manche Arten des Selbermachens verdrängt, weil es die Dinge neu zu kaufen gab. Gleichzeitig entwickelten Unternehmen aber Waren, Zutaten und Werkzeuge, die das Selbermachen gewisser Produkte erleichterten. Dr. Oetker etwa entwickelte ein Backpulver zum Kuchenbacken und bot – sehr zum Verdruss der Konditoren – Backkurse für Laien an, Singer und Bernina verkauften Nähmaschinen für den Heimgebrauch und Weck vertrieb erfolgreich Einkochgläser.


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Insofern kann man sagen, dass das Selbermachen im grossen Stil zeitgleich – und teilweise als Gegenkonzept – zur Industrialisierung aufkam. Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts kritisierte die von Deutschland und der Schweiz ausgehende Lebensreform-Bewegung die Industrialisierung und den Materialismus und propagierte das Selbermachen bestimmter Produkte als "gesünder" und "naturnaher".
Doch auch das Selbermachen wurde gewissermassen kommerzialisiert: In den Jahrzehnten um 1900, vor allem aber ab den 1960er-Jahren, kamen Fertigprodukte und Hilfsmittel zum Selbermachen wie Geliermittel, Backmischungen, Näh- und Bohrmaschinen oder selbstklebende Tapeten auf den Markt.







Bild: Die Vertreter:innen der Lebensreform-Bewegung streben nach dem Naturzustand in allen Belangen. Foto um 1940.






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Obwohl die Hilfsmittel gekauft werden mussten, konnte mit dem Selbermachen teilweise Geld gespart werden. So warb eine Firma in Deutschland damit, mit ihrer Haushaltungs-Buttermaschine könnten die Ausgaben für Butter um 100 Mark pro Jahr und Familie gesenkt werden. Die Strickmaschine Knittax wurde mit dem Argument beworben, trotz Geldmangel mit der Mode mithalten zu können.

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In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galten auch Selbstanbau und Einmachen von Gemüse, Früchten und Beeren als sinnvoll, nicht zuletzt aufgrund der Kriegserfahrungen. Ab den 1950er-Jahren verlor das Einmachen an Bedeutung, weil sich die Arbeit angesichts billig verfügbarer Produkte sowie Tiefkühlware nicht mehr lohnte. Zwar kochten manche weiterhin ein, weil es ihnen besser schmeckte, es Spass machte oder sie eine Tradition weiterführen wollten. Doch die Absatzzahlen für Einmach-Hilfen und Geliermittel sanken rapide.

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Dafür erlebte Heimwerken einen Aufschwung, als sich Mitte der 1950er-Jahre die 5-Tage-Woche durchsetzte und viele Männer über ein freies Wochenende verfügten. Die Handwerker hatten – wie schon die Konditoren – wenig Freude an dem Boom, das Selbermachen konkurrenzierte ihr Geschäft und verletzte ihren Berufsstolz. Doch sie konnten dem Trend wenig entgegensetzen.
Heimwerken, Basteln, Nähen und Do-it-yourself wurden unabhängig von finanziellen Erwägungen immer beliebter, da diese Freizeitaktivitäten mit Spass und Freude in Verbindung gebracht wurden. In den letzten rund 15 Jahren – und jüngst verstärkt durch die Pandemie – gab es erneut einen Boom.


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Ökologie

In den 1970er-Jahren und jüngst im Zuge der Klimabewegung sind auch ökologische Gründe zu den Motiven für das Selbermachen hinzugekommen: Wer Produkte selbst herstellt, vermeidet Abfall, schont Ressourcen, spart Energie, verzichtet auf Pestizide und umgeht unnötige Transporte, so die Hoffnung.
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Laut Kuhn kann Selbermachen zwar ressourcen-schonend sein, indem man Dinge nutzt, die man sonst weggeworfen hätte, etwa leere Joghurtbecher für die Anzucht von Tomatensetzlingen. Er zweifelt aber daran, dass der Do-it-yourself-Boom insgesamt zu mehr Nachhaltigkeit führt. Der Forscher erzählt von eigenen Selbermach-Projekten, die er frustriert weggelegt habe, weil sie nicht nach Wunsch gelungen seien. "Wenn man sich beim Baumarkt mit Werkzeug und Material eindeckt und die Sachen nach einmaligem Gebrauch für den Rest des Jahres im Keller stehen lässt oder das misslungene Sauerteigbrot im Kompost entsorgt, dann ist das jedenfalls nicht nachhaltig."

Laut Corina Gyssler vom WWF ist Selbermachen aus ökologischer Sicht sinnvoll, wenn die verursachten Umweltbelastungen beim selbst erzeugten Gegenstand über dessen Gesamtlebenszyklus geringer sind als beim industriell erzeugten Produkt. Dies könne beispielsweise der Fall sein, wenn beim Selbermachen vorhandene Materialien wiederverwertet würden oder wenn der selbstgemachte Gegenstand länger Freude mache. Do-it-yourself sei jedenfalls eine ökologisch sinnvollere Freizeitbeschäftigung als Shoppingtrips oder Flugreisen.
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Wir haben bei Greenpeace und WWF nachgefragt, wann Selbermachen aus ökologischer Sicht sinnvoll ist. Als Faustregel lässt sich sagen: Ökologisch sinnvoll ist Selbermachen, wenn möglichst wenig Inhaltsstoffe und Energie verwendet werden, wenn Reste verwertet werden oder Altes repariert wird und wenn bei den Materialien auf eine ökologische Produktion geachtet wird. Auch die eingesetzte Energie ist entscheidend: Muskelkraft oder Ökostrom sind besser als Strom aus Kohlekraftwerken, Diesel oder Erdgas.
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Gemüse und Salat anpflanzen ist sinnvoll, wenn dafür bisher ungenutzte Flächen wie Balkone, eintönige Rasenflächen oder verdichtete Böden umgenutzt werden, wenn torffreie Erde zum Einsatz kommt, Bio-Setzlinge verwendet werden sowie natürlich gedüngt und auf Pestizide verzichtet wird. "Wer Gemüse selbst anpflanzt lernt zudem vermutlich Lebensmittel mehr zu schätzen, ernährt sich somit tendenziell bewusster und wirft weniger Lebensmittel weg", so Corina Gyssler vom WWF. Werden aber beispielsweise im Schrebergarten Gemüse und Salat angebaut und dabei Pestizide verwendet, schade das der Natur, sagt Michelle Sandmeier von Greenpeace.
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Andere Lebensmittel selbst zu produzieren, etwa Kaninchen und Hühner zu halten oder Honig herzustellen, ist deutlich anspruchsvoller. Für eine artgerechte und umweltschonende Tierhaltung braucht es viel Fachwissen. Bei den Futtermitteln sollten dieselben Punkte beachtet werden, wie beim Anbau von Gemüse und Salat. Wird die Tierhaltung seriös umgesetzt, kann sie laut WWF eine Bereicherung auf mehreren Ebenen bieten: Sensibilisierung für natürliche Kreisläufe, belastungsarmes Hobby, Beitrag zur Selbstversorgung und ökologische Aufwertung von Landflächen. "Wird die Tierhaltung jedoch nur so nebenbei betrieben, kann sie schnell auch zu viel Tierleid, höheren Umweltbelastungen und einer Reduktion der Artenvielfalt führen", so Gyssler.
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Pflegeprodukte und Kosmetika
eigenhändig herzustellen, kann sinnvoll sein, da man schädliche Inhaltsstoffe weglassen kann. Laut WWF ist es wichtig, dass nicht zu viele Rohstoffe, beziehungsweise nur solche eingekauft werden, die auch anderweitig Verwendung im Haushalt finden.
Dasselbe gilt für Putz- und Waschmittel. "Ein selbstgemachter Essigreiniger aus Schalen von Zitrusfrüchten und Bio-Essig ist ökologischer als ein gekaufter Kraftreiniger mit umweltschädlichen Zutaten", so Sandmeier von Greenpeace. WWF Deutschland empfiehlt zudem mechanische Hilfsmittel: Statt des Rohrreinigers eine Saugglocke benutzen, statt des Glasreinigers einen Abzieher, statt Scheuermilch eine Bürste.
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Kleider selber nähen und stricken ist laut WWF und Greenpeace ein gutes Mittel gegen den Fast-Fashion-Konsum, wenn die Kleider so mehr Wertschätzung erhalten und länger getragen werden. "Wer schon einmal selber ein Kleid genäht hat, fragt sich unweigerlich, wie es überhaupt möglich ist, ein solches kostendeckend für 25 Franken zu verkaufen", sagt Sandmeier von Greenpeace. So führe Selbermachen dazu, dass häufig weniger und bewusster konsumiert werde. Bevor man neue Stoffe kauft, sollte man alte Kleider flicken, reparieren und upcyceln. "Braucht es neue Stoffe, dann diese nach Möglichkeit direkt im Fachgeschäft zuschneiden lassen, damit allfällige Resten noch anderweitig verkauft oder genutzt werden können", so Gyssler von WWF.
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Auch wenn man Möbel selber herstellt, sollte man möglichst bestehende Möbel und Materialien verwenden oder upcyceln. Beim Kauf von neuem Material sollte man laut WWF auf Öko-Labels wie FSC-, Blauer Engel- oder Oecoplan achten. Allgemein gilt beim Heimwerken: Das Werkzeug nach Möglichkeit ausleihen oder gebraucht kaufen und nur so viel Material kaufen, wie tatsächlich benötigt wird.
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Selbstgebackenes Brot ist nicht per se ökologischer als Gekauftes. "Werden in einer Bäckerei zehn Brote in einem grossen Ofen gebacken, benötigt das weniger Energie, als wenn zehn Haushalte ein Brot in ihrem Ofen backen", gibt Sandmeier von Greenpeace zu bedenken. WWF empfiehlt deshalb, den Backofen gleich auch noch anderweitig zu nutzen, damit sich das Aufheizen des Ofens doppelt lohnt. Zudem solle man Zutaten aus Bio-Produktion verwenden und überzählige Brote an Dritte weitergeben oder einfrieren.

Fertigprodukte wie etwa Gemüsebrühe oder Salatsauce selbst zu machen, ist nicht nur tendenziell gesünder und billiger, sondern kann aus ökologischer Sicht Sinn machen, wenn damit Reste verwertet und Food Waste vermieden werden. Gemüsebrühe etwa kann aus Rüstabfällen hergestellt werden. Man sollte dabei aber auf die richtige Konservierung und rasche Konsumation achten, denn wenn am Ende das Selbstgemachte weggeworfen wird, ist die positive Öko-Bilanz dahin.


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DEBATTE

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Nähen Sie Ihre Kleider selber, damit sie perfekt passen? Stellen Sie Putzmittel her, weil das ökologischer ist? Machen Sie Ihre eigenen Kosmetika, damit keine problematischen Inhaltsstoffe drin sind? Backen Sie selber Brot, weil es besser schmeckt? Basteln Sie gerne, weil Sie gerne gestalten und sich dabei entspannen? Haben Sie einen Schrebergarten oder pflanzen Gemüse und Salat auf dem Balkon an, weil das frischer ist? Oder sparen Sie mit Selbermachen Geld? Erzählen sie uns davon, was sie warum lieber selbst machen, statt zu kaufen!

https://swissinfo.ch/ger/fragen-und-antworten/-doityourself--was-machen-sie-aus-welchen-motiven-selb...


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