Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Ausländer leisten über einen Viertel der Arbeit

Ausländische "Büezer" stammen vorwiegend aus dem Süden Europas. Keystone Archive

Ausländerinnen und Ausländer - der Grossteil aus der EU - leisten in der Schweiz über einen Viertel der Erwerbsarbeit.

Wer mit den Händen arbeitet, stammt eher aus dem Süden. In der Teppichetage Tätige sind meist aus West- und Nordeuropa.

Arbeitskräfte aus dem Norden und Westen der Europäischen Union sind deutlich öfter in Führungspositionen oder akademischen Berufen anzutreffen als Schweizer und ausländische Personen aus Südeuropa und dem Nicht-EU-Raum. Entsprechend sind auch ihre Löhne höher.

Mit 25,3% sank der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer am schweizerischen Erwerbsleben 2002 im Vergleich zu 2001 (25,5%) leicht, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) zur Erwerbstätigenstatistik und Arbeitskräfteerhebung per Ende Juni 2002 mitteilte.

In absoluten Zahlen arbeiteten 1,058 Millionen Ausländer in der Schweiz. Im Gegenzug stieg der Erwerbstätigenanteil der Einheimischen leicht um 0,8% auf 3,118 Millionen.

Drei Viertel der Ausländer im Erwerbsleben

Die Erwerbsquote der Ausländer – das Verhältnis der Erwerbstätigen und Erwerbslosen zur ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren – sank von 76,8 auf 75,5%. Die Quote blieb damit aber deutlich höher als jene der schweizerischen Wohnbevölkerung mit 65,9% (Vorjahr: 65,7%).

Zwischen den Grossregionen sowie den Wirtschaftssparten variierten die Ausländeranteile laut BFS per Mitte 2002 beträchtlich. In den grenznahen Gebieten lag der Anteil vom Tessin (42,4%) über die Genferseeregion (35,8%) bis in die Nordwestschweiz (28,5%) über dem Schnitt.

Im Mittelland (16,6%) und der Zentralschweiz (17,1%) arbeiteten prozentual am wenigsten Ausländerinnen und Ausländer.

Gastgewerbe: Jede zweite Arbeitsstunde leisten Ausländer

26 Prozent des Arbeitsvolumens wurde laut der BFS-Arbeitsvolumenstatistik 2000 von ausländischen Personen geleistet. Je nach Branche variierte der Anteil beträchtlich. In der öffentlichen Verwaltung betrug er 5,7%.

Auf dem Bau hingegen machte der Anteil 36,6% aus. In Industrie, Energie- und Wasserversorgung waren es 33,5%. Am höchsten war die Quote im Gastgewerbe: Jede zweite Arbeitsstunde (50,6%) wurde von ausländischen Angestellten erbracht.

Mit 40,6% der geleisteten Stunden erbrachten Ausländerinnen auch einen grossen Teil der privat bezahlten Haushaltarbeiten.

Jünger und weniger Teilzeit

Die Struktur der ausländischen Arbeitskräfte unterscheidet sich deutlich von jener der Schweizer. Laut BFS-Statistik 2002 sind 59,6% der ausländischen Arbeitenden jünger als 40 Jahre. Bei den Schweizern sind es 47,2%.

Teilzeit arbeiteten 20,2% der erwerbstätigen Ausländerinnen und Ausländer. In der schweizerischen Arbeitsbevölkerung war 2002 ein Drittel (33,2%) Teilzeit beschäftigt. Der Unterschied geht auf die Frauen zurück: 58,9% Schweizerinnen arbeiteten Teilzeit, bei Ausländerinnen nur 41%.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft