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Drucker verlieren den Job

Die DW AG druckt noch bis Ende 2003 - dann sind 280 Arbeitsplätze verloren. Keystone

Die Basler Mediengruppe (BMG) verkauft ihre Druckereibetriebe in Winterthur an Ringier. Bis zu 280 der insgesamt 380 Stellen gehen dadurch per Ende 2003 verloren. Die Gewerkschaft Comedia nimmt ihre Streikdrohung zurück.

Die Druckerei Winterthur und die dazu gehörende Firma Colorserv werden per sofort von Ringier übernommen. Das teilten am Dienstag (03.07.) BMG und Ringierohne Angaben zum Kaufpreis mit.

Ringier will den Betrieb noch gut zwei Jahre weiterführen und die Produktion gegen Ende 2003 schrittweise nach Zofingen AG verlagern.

Comedia: Kein Streik trotz Stellenabbau

Ringier bietet gemäss der Mitteilung rund 100 der insgesamt 380 Beschäftigten aus Winterthur in Zofingen einen neuen Job an. Die übrigen 250 bis 280 Arbeitsplätze werden laut Ringier-Sprecher Fridolin Luchsinger weitgehend verschwinden.

Die Betroffenen haben jedoch rund zweieinhalb Jahre Zeit, sich einen neuen Job zu suchen. Für einen Sozialplan stellt die BMG gemäss der Mitteilung 10 Mio. Franken zur Verfügung.

Die Gewerkschaft Comedia nimmt die Drohung zurück, dass ein Streik erfolge, wenn Arbeitsplätze verschwinden. Ringier habe zugesichert, dass es nicht zu Entlassungen kommen werde, sagte Comedia-Zentralsekretär Roland Kreuzer.

Viel Spielraum hatten die Beschäftigten und die Gewerkschaften ohnhin nicht. Die Basler Mediengruppe hatte angekündigt, den Betrieb Ende Jahr zu schliessen, falls er nicht verkauft werden könne.

Konzentration aufs Kerngeschäft

Die BMG trennt sich von der Druckerei in Winterthur, weil sie sich auf ihr Kerngeschäft im Verlags- und Publizistikbereich konzentrieren will. Zur 1897 gegründeten Druckerei war die BMG durch den Schulterschluss mit den Curti Medien 1993 gekommen.

Einen Käufer für die Druckerei, in die nach Auskunft von BMG-Chef Beat Meyer rund 40 Mio. Franken hätten investiert werden müssen, konnte die Basler Gruppe erst nach monatelanger Suche im In- und Ausland finden.

Auch für Ringier kommen indes Investitionen in den Betrieb angesichts der Überkapatizäten in der Schweizer Druckbranche nicht in Frage.

Swissinfo und Agenturen

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