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Hollywood-Star für Hayeks Clean-Energy-Firma

Mit Spürsinn für mediale Wirkung: Nicolas Hayek holt... Keystone

Im Verwaltungsrat der neuen Firma für erneuerbare Energien des Swatch-Erfinders Nicolas Hayek sitzt – werbewirksam - auch ein Filmstar: Frauenschwarm George Clooney.

Der Hauptsitz von Hayeks Umwelt-Projekt wird in Biel sein. Laut dem Uhrenkönig hat die Schweiz das Potenzial, im Bereich erneuerbare Energien Nr. 1 der Welt zu werden.

Seine Pläne zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für erneuerbare Energien hatte Hayek schon Ende August vorgestellt. Jetzt hat der Uhrenkönig – mit dem ihm eigenen Sinn für Werbewirksamkeit – weitere Einzelheiten bekannt gegeben.

Die überraschendste betrifft eine Personalie: Im Verwaltungsrat sitzt auch Hollywood-Star George Clooney. Der Frauenschwarm mit den angegrauten Schläfen ist bereits Botschafter von Omega, einer Marke, die zur Swatch Group gehört. Deren Verwaltungsratspräsident heisst immer noch Nicoals Hayek.

Auch Al Gore war im Rennen

Diese Position wird der 79-Jährige auch in seiner neuen Firma übernehmen. Diese hat übrigens noch keinen Namen. Neben Clooney werden auch Hayeks Sohn und Swatch-Group-Konzernchef Nick Hayek, der Schweizer Astronaut Claude Nicollier und Energiekonzern-Chef Philippe Virdis von Groupe E im Aufsichtsgremium sitzen. Nicolas Hayek sagte das in einem Interview mit der Berner Zeitung (Samstagausgabe). Weiter im Verwaltungsrat wird auch ein Vertreter des Bankenpartners Einsitz nehmen.

“Eigentlich habe ich zwischen Al Gore und Clooney gezögert”, sagte Hayek. Aber die Gefahr sei zu gross gewesen, dass Gore im Hinblick auf eine mögliche Kandidatur für die US-Präsidentschaft auf Public Relations aus gewesen wäre.

Hayeks Befürchtung wär umsonst gewesen: Vergangene Woche hatte der frischgebackene Friedens-Nobelpreisträger und ehemalige US-Vizepräsident seinen Verzicht auf eine Kandidatur für das Rennen um die US-Präsidentschaft 2008 bekannt gegeben.

Klimakiller CO2 eliminieren

Das Unternehmen ist als Holding konzipiert, deren Hauptsitz in Biel im Kanton Bern sei, sagte Hayek. Ziel der neuen Firma sei es, den Energieausstoss CO2-frei oder sauberer zu machen. Den höchsten Kohlendioxid-Ausstoss würden nach wie vor die Haushalte und Autofahrer verursachen, so Hayek.

Tochtergesellschaften der Holding forschten und entwickelten konkret in den Bereichen saubere Herstellung von Wasserstoff, Brennstoffzellen und Sonnenenergie. Weitere Ziele seien die Entwicklung von umweltfreundlicheren und leistungsfähigeren Batterien.

Know-how im Vordergrund

Die Firmen wollen in erster Linie Know-how für Partnerindustrien wie die Autobranche anbieten. Produzieren müssten diese dann selbst, erklärte der Unternehmer. Es gebe aber Ausnahmen. “Autoteile oder Produkte, die umweltfreundliche Energie für Haushalte herstellen, wollen wir selber ganz in der Schweiz produzieren.”

Zur Standortfrage der Tochterunternehmen sagte Hayek, diese würden auch in anderen Kantonen wie Freiburg oder Neuenburg angesiedelt.

An der neuen Energiefirma sollen Hayeks privates Unternehmen Hayek Engineering sowie Swatch eine Mehrheit von 51% halten. Weitere Partner sind unter anderem das Paul Scherrer Institut, das Westschweizer Stromunternehmen Groupe E, eine internationale Bank sowie die Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) Zürich und Lausanne.

swissinfo und Agenturen

Die Swatch Group ist vorab in der Uhrenindustrie daheim, hat aber auch Erfahrung in der Entwicklung von Fahrzeugen mit Solar- und Hybridantrieb.
Die mit Sonnenenergie angetriebene Spirit of Biel/Bienne, eingesetzt von der Ingenieurschule Biel, hatte 1990 die über 3000 Kilometer lange World Solar Challenge quer durch Australien gewonnen.
Die Swatch Group ist auch in das Projekt Solarimpulse des Schweizer Ballonpioniers Bertrand Piccard involviert. Dieser strebt die erste Nonstopp-Weltumrundung mit einem solargetriebenen Leichtflugzeug an.

Das Unternehmen hat noch keinen Namen. Laut Hayek wird dieser aber eine Verbindung mit der Sonne oder dem griechischen Sonnengott Helios haben.

Holdingsitz ist in Biel (Kanton Bern), die Tochterunternehmen werden aber auch in Freiburg, Neuenburg und weiteren Kantonen angesiedelt sein.

Partner der neuen Firma sind die ETH in Zürich und Lausanne sowie weitere Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung.

Die Firma verfügt über ein Startkapital von 21 Mio. Franken.

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