Konkurs über Tessiner Aston Bank eröffnet
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat der Aston Bank in Lugano die Bewilligung entzogen und den Konkurs eröffnet. Der Grund: Die Bank hat gravierende organisatorische Mängel und ist überschuldet.
Die seit dem vergangenen November durchgeführte Untersuchung habe nebst der mangelhaften Organisation einen Fehlbetrag von mindestens 20 Mio. Franken festgestellt, schreibt die Finma in einer Mitteilung vom Mittwoch. Es habe keine Aussicht bestanden auf eine Sanierung.
Gegen den Generaldirektor der Bank und seinen Stellvertreter läuft zudem eine Untersuchung der Tessiner Strafverfolgungsbehörde. Die beiden werden beschuldigt, Gelder privat genutzt und die Buchhaltung entsprechend gefälscht zu haben. Beide Beschuldigten sind auch Hauptaktionäre der Aston Bank. Der stellvertretende Generaldirektor ist inzwischen verhaftet worden.
Die privilegierten Einlagen der Anleger sind durch die Einlagensicherung gedeckt, denn die Bank ist Mitglied des Vereins Einlagensicherung.
Die Konkursliquidatorin, Pricewaterhouse Coopers, sei daran, die privilegierten Einlagen der Kunden zu bestimmen, schreibt die Finma. Dies könne aber einige Zeit dauern. Erst nach Klärung der Anzahl und Höhe der privilegierten Einlagen könne eine Auszahlung erfolgen.
Die Aston Bank, deren Sitz sich im ehemaligen Luxushotel Bristol in Lugano befindet, besass seit 2007 eine Banklizenz. Zuvor war das 1994 gegründete Unternehmen im Treuhand- und Immobiliensektor tätig gewesen.
swissinfo.ch und Agenturen
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