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100 Millionen für Internet an Schulen

Mit hohem finanziellen Aufwand sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Kinder zeitgemäss unterrichtet werden können. Keystone

Der Bund will die gemeinsam mit der Privatwirtschaft lancierte Initiative "Schulen im Netz" in den nächsten fünf Jahren mit 100 Mio. Franken unterstützen. Bundesrat Couchepin hofft, dass das schweizerische Bildungs-System und der Wirtschafts-Standort gestärkt werden.

Der Bundesrat verabschiedete am Mittwoch (22.08.) ein Bundesgesetz über die Förderung der Nutzung von Informations- und Kommunikations-Technologien (ICT) in den Schulen. Das Gesetz soll die Grundlage schaffen für die Teilnahme des Bundes an der im Dezember 2000 lancierten gemeinschaftlichen Initiative von Bund, Kantonen und Privatwirtschaft “Public Private Partnership – Schule im Netz” (PPP-SiN), wie Bundesrat Pascal Couchepin erklärte.

Ziel der Initiative sei es, das schweizerische Bildungssystem im Hinblick auf die Informations-Gesellschaft zu stärken sowie den Bildungs-Einrichtungen der Primar- und Sekundarstufe im ganzen Land einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu den ITC zu verschaffen. Seine Hoffnung sei, dass in den nächsten fünf Jahren rund 4’000 Schulen ans Internet angeschlossen werden könnten, meinte Couchepin.

Der Bildungszugang zu den neuen Technologien sei aber auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen wichtig. Der Bundesrat unterstreicht in seiner Botschaft zum Gesetz die Bedeutung der sinnvollen Nutzung von Informatik-Mitteln, Multimedia und Internet im Unterricht für den Wirtschaftsstandort Schweiz denn auch speziell.

Couchepin lobte zudem ausdrücklich die am Dienstag (22.08.) bekannt gewordene Absicht der Swisscom, in den kommenden Jahren allen Schweizer Schulen einen kostenlosen Anschluss ans Internet zu ermöglichen und dafür einen mehrstelligen Millionenbetrag aufzuwerfen (siehe link).

Kantone und Gemeinden tragen 800 bis 900 Millionen

Der Bund will sich mit rund 100 Mio. Franken, verteilt über fünf Jahre, an der Umsetzung der Initiative PPP-SiN beteiligen. Im Zentrum steht dabei die Aus- und Weiterbildung von rund 30’000 bis 40’000 Lehrkräften.

Verantwortlich für die Durchführung sind die Kantone. Zusammen mit den Gemeinden tragen sie den grössten Teil der Kosten. Sie planen im gleichen Zeitraum 800 bis 900 Mio. Franken in die Infrastruktur, Bildungssoftware sowie in Aus- und Weiterbildung zu investieren.

Die an der Initiative beteiligten privaten Unternehmen Apple, Cisco, IBM, Postfinance, Swisscom und Yellowworld als dritte Partner konzentrierten sich auf die technische Infrastruktur und Software. Sie haben insgesamt ein Paket von Leistungen im Wert von über 100 Mio. Franken zugesagt.

Das Gesetz wird in der Wintersession parallel in beiden Räten beraten. Es kann frühestens am 1. April 2002 in Kraft treten.

swissinfo und Agenturen

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