Seit dem Beginn der ersten UNO-Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm im Dezember 2006 hat die Schweiz 30 Exporte abgelehnt. Diese hatten gemäss dem Staatssekreteriat für Wirtschaft (SECO) einen Umfang von etwa 6 Mio. Franken.
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Dabei sei es um Exporte “von heiklen Gütern wegen des Proliferationsrisikos” gegangen, wie SECO-Direktor Jean-Daniel Gerber gegenüber der “NZZ am Sonntag” sagte. Proliferation bezeichnet im Rüstungsbereich die Weitergabe oder Verbreitung von Massenvernichtungswaffen.
Die Schweiz übernimmt als UNO-Mitglied die Sanktionen gegen den Iran.
Zur Frage, ob die Schweiz auch die Sanktionen der EU und der USA gegen den Iran, die über die Strafmassnahmen der UNO hinausgehen, mittrage, sagte Gerber:
“Wenn wir feststellen würden, dass Schweizer Unternehmen vom Exportverbot der EU und der USA nach Iran profitieren, indem beispielsweise die Schweiz als Drehscheibe benutzt wird, müssten wir handeln.” Das SECO habe aber keine solche Hinweise.
Am Donnerstag hatte die EU neue Sanktionen gegen den Iran beschlossen. Die Union untersagt künftig neue Investitionen, technische Hilfe sowie den Transfer von Wissen, Ausrüstungen und Dienstleistungen für Raffinerien und den Erdgassektor. Die Sanktionen betreffen darüber hinaus Banken und Versicherungen sowie das Verkehrswesen der Islamischen Republik.
Die Weltgemeinschaft verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran bestreitet die Vorwüfe.
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