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71 Jahre Swissair

Mit der Gläubigerversammlung der zusammengebrochenen SAir wird das letzte Kapitel der Swissair aufgeschlagen. Die Swissair-Chronologie.

26. März 1931 – Gründung der Swissair durch Fusion von Balair und Ad Astra Aero.

1975 – Der ehemalige Swissair-Pilot Moritz Suter gründet das Lufttaxiunternehmen Business Flyers AG in Basel, Vorläuferin von Crossair.

1991 – Swissair übernimmt Mehrheit bei Crossair.

November 1993 – Das Fusionsprojekt Alcazar zwischen Swissair, AUA, SAS und KLM scheitert an der Frage der US-Partner.

Anfang 1997 – Der Swissair-Konzern wird zur SAirGroup mit Philipp Bruggisser als Chef. Beginn der “Hunter”-Strategie: Kapitalbeteiligungen bei nationalen und regionalen Gesellschaften wie LTU, AOM, TAP, SAA und Sabena werden eingegangen.

2. Sept. 1998 – Beim Absturz einer Swissair MD-11 vor der kanadischen Ostküste bei Halifax sterben 229 Menschen.

23. Januar 2001 – Nach Verlusten bei den Beteiligungen tritt SAir-Chef Philipp Bruggisser zurück. Die “Hunter”-Strategie wird aufgegeben. Rückzug aus den Beteiligungen.

16. März 2001 – Nestlé-Finanzchef Mario Corti wird VR-Präsident und übernimmt die operative Führung der SAirGroup.

2. April 2001 – Corti muss das schlechteste Ergebnis der 70- jährigen Swissair-Geschichte präsentieren: Der Konzernverlust beträgt für das Jahr 2000 2,9 Mrd. Franken.

17. Juli 2001 – Swissair und die belgische Regierung einigen sich auf eine erneute Finanzspritze von 650 Mio. Franken an Sabena. Dafür muss Swissair ihre Sabena-Beteiligung nicht erhöhen.

11. September 2001 – Die zeitweilige Unterbrechung des Nordatlantik-Flugverkehrs wegen der Terroranschläge in den USA bringen der mit 17 Mrd. Franken verschuldeten Swissair zusätzliche Einbussen von 65 Mio. Franken.

29. Sept./1. Okt. 2001 – Die Grossbanken UBS und CS Group bieten einen Überbrückungskredit von 1 Mrd. Franken zur Rettung des Swissair-Fluggeschäfts (Operation Phönix). Dieses soll an die Crossair gehen. Der Swissair-Verwaltungsrat geht auf das Angebot ein.

2. Oktober 2001 – Da Swissair zu spät Zugriff auf die zugesagte Kreditlinie erhält, kann sie das Flugbenzin nicht bezahlen. Die Folge ist ein zweitägiges “Grounding” der Flotte.

16./17. November 2001 – Die Eidgenössischen Räte bewilligen 2,1 Mrd. Franken für die Weiterführung des Flugbetriebs bis Ende März 2002 und den Aufbau einer neuen Fluggesellschaft.

3./4./5. Dezember 2001 – Der SAirGroup (Holding), SAirLines (Fluggeschäft), Swissair (Fluggesellschaft), Flightlease (Flugzeugvermietung), Cargologic und Swisscargo (Frachtbetriebe) wird die definitive Nachlassstundung gewährt.

6. Dezember 2001 – Crossair-Gründer Moritz Suter tritt unter Druck aus dem Verwaltungsrat zurück. Pieter Bouws wird VR-Präsident.

31. Januar 2002 – Der neue Konzernchef André Dosé gibt den Namen der neuen schweizerischen Luftfahrtgesellschaft bekannt: Swiss. Schöpfer des Namens ist der kanadische Lifestyle-Spezialist Tyler Brûlé.

25. März 2002 – American Airlines (AA) wird Nordamerika-Partner von Swiss.

31. März 2002 – Während die Swissair nach 71 Jahren und 6 Tagen den Betrieb einstellt, startet die neue Schweizer Fluggesellschaft Swiss mit einem ersten Flug von Basel nach Zürich. In ihrer Geschichte hat die Swissair über 260 Millionen Passagiere befördert.

Juni 2002 – Der Nationalrat spricht sich mit 95 zu 82 Stimmen gegen die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) für das Swissair-Debakel aus. Die Zürcher Justiz ermittelt gegen drei frühere Swissair-Chefs.

swissinfo und Agenturen

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