Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Adecco mit mehr Umsatz und Gewinn

Adecco-Büro in Lausanne. Keystone

Die weltgrösste Personalvermittlerin Adecco hat im turbulenten Geschäftsjahr 2005 den Gewinn um 37% auf 453 Mio. Euro gesteigert.

Adecco will eine neue Strategie verfolgen und sich auf die Vermittlung von Fachkräften konzentrieren.

Neben dem Gewinn stieg auch der Umsatz, und zwar um 6% auf 18,3 Mrd. Euro. Den Betriebsgewinn konnte Adecco um 16% auf 614 Mio. Euro steigern. Die Bruttomarge erhöhte sich um 20 Basispunkte auf 16,9%, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Dividende soll nicht erhöht werden. Sie beträgt 1 Franken pro Aktie.

Analysten hatten für 2005 bei einem Umsatz von 18,3 Mrd. Euro einen Reingewinn von 412 Mio. Euro und eine Bruttomarge von 16,7% erwartet. In Zukunft will sich Adecco auf den Ausbau der Fachkräftevermittlung konzentrieren. Nach einer eingehenden Überprüfung der Strategie habe Adecco eine Reorganisation beschlossen.

Guter Start

“Wir werden uns auf den Ausbau unserer Fachkräftevermittlung konzentrieren und dafür weitere Geschäftsbereiche definieren”, wird Konzernchef Jacobs in der Mitteilung zitiert. Das Jahr 2006 habe gut begonnen.

Für die kommenden Jahre peilt der Konzern ein Umsatzwachstum zwischen 7 bis 9% jährlich an und will bis 2009 die operative Marge auf über 5% steigern.

Nach Russland

Der Personaldienstleister Adecco ist in Übernahmegesprächen mit dem russischem Branchenführer Ancor, wie CEO Jacobs am Freitag in einem Fernseh-Interview bestätigte.

Das Frankreich-Geschäft, das bei Adecco 2005 stagniert hatte, scheine sich 2006 positiv zu entwickeln, so Jacobs weiter.

Ruhe nach Wirren gefragt

Das Ergebnis 2005 kam trotz eines turbulenten letzten Geschäftsjahres zustande. Im vergangenen November wurde CEO Jérôme Caille abgesetzt. An seine Stelle trat interimistisch Klaus Jacobs.

Jacobs liess durchblicken, dass der Verwaltungsrat mit der Performance Cailles nicht zufrieden war. Anfang 2006 verkündete Jacobs die Übernahme des deutschen Personalvermittlers DIS. Hintergrund war auch Wachstum, aber vor allem der Einkauf zweier DIS-Manager, welche die Geschicke der Adecco übernehmen und Ruhe in die Konzernspitze bringen sollten.

Der Tiefpunkt: 2004

Das Jahr 2004 war zum eigentlichen Krisenjahr für Adecco geworden: Im Januar 2004 hatte sich wegen dieser Probleme die Bekanntgabe des Jahresergebnisses verzögert.

Adecco hatte seine Jahresbilanz 2003 schliesslich erst Anfang Juni 2004 mit viermonatiger Verspätung vorlegen können. Die Verspätungen liessen den Aktienkurs bis zu 40% einbrechen. Aktionäre reichten darauf Sammelklagen gegen das Unternehmen ein.

Untersuchungen liefen in den USA, aber auch in der Schweiz, jedoch wurden keine Sanktionen ausgesprochen.

swissinfo und Agenturen

Adecco ist die grösste Personalvermittlungs-Agentur der Welt. Hauptsitz ist im Kanton Waadt.

Sie entstand 1996 aus den Unternehmen Adia und der französischen Ecco.

Das Unternehmen beschäftigte im Jahr 2004 rund 28’000 Mitarbeitende in 68 Ländern.

Pro Jahr werden weltweit knapp vier Mio. Menschen an 250’000 Unternehmen vermittelt.

Adecco ist an der Schweizer Börse, in New York (NYSE) und an der Euronext kotiert.

Adecco-Zahlen 2005:
Gewinn: 453 Mio. Euro (+37%)
Umsatz: 18,3 Mrd. Euro (+6%)
Bruttomarge: 16,9% (+20 Basispunkte).

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft