Aktionsprogramm des Bundes gegen Informatiker-Mangel
Im Kampf gegen den Informatikermangel in der Schweiz sollen die IT-Quereinsteiger stärker gefördert werden. Entsprechende Weiterbildungs-Angebote sind im Rahmen von "softnet", einem Aktionsprogramm des Bundes, jetzt auch realisiert worden.
Den neusten Lehrgang in der Weiterbildungs-Offensive gegen den Informatiker-Mangel hat die Wirtschaftsinformatikschule Schweiz (WISS) am Montag (02.10.) an ihrem Standort in Zürich lanciert. WISS hat in Zusammenarbeit mit diversen Unternehmen ein Ausbildungsprogramm für künftige “Software-Entwickler/in” aufgebaut.
Dieser halbjährige WISS-Lehrgang soll auch in Basel und in Schönbühl bei Bern angeboten werden sagte Otto Frei, Projektleiter “softnet” und Geschäftsleiter WISS, in Zürich.
Informatik braucht Quereinsteiger
“Gefördert werden sollen insbesondere die Quereinsteiger, die in der Informatikbranche eine grosse Rolle spielen”, erklärte Carl August Zehnder, Präsident des Schweizerischen Verbandes der Informatikorganisationen (SVI/FSI) und Professor für Informatik an der ETH Zürich.
Fast 90 Prozent der als Informatiker tätigen Personen hätten keine abgeschlossene Ausbildung in Informatik. Und trotz allen Ausbildungs-Anstrengungen würden auch in Zukunft jedes Jahr Tausende von neuen Quereinsteigern benötigt, sagte SVI/FSI-Präsident Zehnder.
Seine Modellrechnungen zeigen, dass die Zahl der Fachleute in der Informatikbranche in den Jahren 2001-2005 von 110’000 auf 120’000 und danach bis 2010 um weitere 10’000 anwachsen wird. Beim derzeitigen Gesamtbestand von 110’000 Informatikern besteht ein jährlicher Ausbildungsbedarf von 8’000 (kurzfristig) bis 6’600 (langfristig) Fachkräften.
Software made in Switzerland
Mit der Realisierung des WISS-Lehrgangs für “Software- Entwickler/in” sei ein wichtiger Meilenstein der vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) lancierten Weiterbildungs-Offensive gesetzt worden, hiess es.
Laut Christian Haldimann, Programmleiter beim BBT, verfolgt das Aktionsprogramm “softnet” eine Vision: Mit der Entwicklung, Vermarktung und Anwendung von “Software made in Switzerland” soll die Schweizer Wirtschaft mehr Umsatz und Ertrag erwirtschaften – dies mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und damit Arbeitsplätze zu schaffen.
swissinfo und Agenturen
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