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Ascom legt deutlich zu

Der Berner Technologiekonzern Ascom hat 1999 deutlich zugelegt und den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 38,5 Prozent auf 90 Mio. Fr. gesteigert. Auf Grund des guten Geschäftsganges soll die Dividende von 6 auf 8 Prozent erhöht werden.

Ascom hat nach einem radikalen Umbau die Kurve Richtung Erfolg genommen. 1999 steigerte der Berner Technologiekonzern den Gewinn fast um 40 Prozent auf 90 Mio. Franken. Doch die neue Ausrichtung mit Schwergewicht im Internet- Geschäft ist noch längst nicht abgeschlossen.

Nach einer sechsjährigen Um- und Ausbauphase erntet Ascom nun den Erfolg der Anstrengungen. Gewinn, Umsatz und Auftragseingang sind gestiegen. Es bestehe Grund zur Zufriedenheit, sagte der scheidenden Verwaltungsratspräsident Felix M. Wittlin am Dienstag (11.04.) an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Und der Umbau geht weiter. Man müsse nun mit verstaubten Vorurteilen von Ascom als Haus- und Hoflieferant der Swisscom aufräumen, betonte Ascom-Konzernchef Hans-Ulrich Schroeder. Der Konzern will sich weiter auf den e-Business-Bereich und die Serviceaktititäten konzentrieren.

Bis 2003 sollen die Hälfte des Umsatzes aus den Internet- Lösungen und rund 25 Prozent aus den Dienstleistungen generiert werden. Für 2000 erwartet Ascom beim Internetgeschäft einen Umsatzanteil von 28 Prozent, beim Service einen Anteil von 12,5 Prozent.

Verkäufe und Zukäufe

1999 war geprägt durch Verkäufe und Zukäufe, welche das Kerngeschäft stärken sollen. Unter anderem übernahm der Konzern die kanadische King Products, die auf Internet- und Multimediaterminals spezialisiert ist, und die auf Internetsicherheit fokussierte iT- Security. Hier steht ein Börsengang bevor.

Im gleichten Tempo geht der Umbau auch im laufenden Jahr weiter. Unter anderem wurde der Bereich Installationen und die Produktion von Telefonapparaten verkauft. Daneben ist der Konzern eine Reihe von Partnerschaften eingegangen. Für den weiteren Ausbau sei Ascom finanziell gerüstet, betonte Schroeder.

In den ersten Monaten dieses Jahres habe der Konzern erneut ein Wachstum beim Umsatz und Auftragseingang erzielt. Für 2000 wird eine weitere Steigerung des Konzerngewinns erwartet. Dividende erhöht

Auf Grund des guten Geschäftsganges im vergangenen Jahr soll die Dividende von 6 auf 8 Prozent erhöht werden. 1999 stieg der Umsatz um 11,8 Prozent auf 3,06 Mrd. Franken. Akquisitions- und devestitionsbereinigt wuchs der Umsatz um 8,7 Prozent.

Der Mitarbeiterbestand stieg wegen den Zukäufen um 613 Personen. In der Schweiz nahm die Zahl der Ascom-Beschäftigte aber um 334 ab. Ende 1999 waren im Konzern weltweit 11’334 Mitarbeitende beschäftigt.

Der Auftragseingang nahm im letzten Jahr um 8 Prozent auf rund 3 Mrd. Fr. zu. während der Betriebsgewinn von 102 auf 135 Mio. Fr. stieg.

Erneuerung der Konzernspitze

Ascom verstärkt die Konzernspitze um zwei Mitglieder. Neu gewählt wurden per Anfang Mai der 42-jährige Isto Hantila als operativer Leiter (Chief Operating Officer) und Stellvertreter des Konzernchefs sowie der 37-jährige Stefan Riva als Chief Officer E- Business.

Einheitsaktie ist ein Thema

Die Einführung einer Einheitsaktie sei ein Diskussionsthema, heisst es bei Ascom. Entschieden sei aber noch nichts.

Analysten stehen dem Umbau bei Ascom abwartend gegenüber. Auch wenn die 99-er-Resultate besser sind, fehle dem Konzern eine erkennbare Strategie. Man müsse besser sehen können, wie sich die Projekte entwicken, sagte ein Analyst.

swissinfo und Agenturen

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