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Attraktive Wirtschaftsstandorte

Genf, Zürich und Zug - beliebte Standorte für internationale Unternehmen. swissinfo.ch

Der australische Getreide-Riese AWB eröffnet in Genf seinen Hauptsitz für das Europa-Geschäft. Und er ist bei weitem nicht der einzige.

Der international tätige australische Getreidehändler AWB (Australian Wheat Board) zieht Ende Juni in die Rhone-Stadt. Der Entscheid für den Standort Genf sei rasch gefällt worden. Bereits nach einem Besuch Mitte Mai habe sich die Geschäftsleitung von AWB für Genf entschieden.

Viele Vorteile

Wie Philippe Meyer, Adjunkt des Delegierten für Wirtschaftsförderung des Kantons Genf betonte, habe AWB die Standortvorteile von Genf schnell erkannt. Wichtig sei die strategisch-günstige Lage in Europa sowie die Nähe zu Italien, wo die Geschäfte gross im Kommen seien, wie ein Sprecher von AWB unterstrich.

Überzeugen lassen habe sich Nummer 3 im weltweiten Getreidehandel insbesondere von der gut ausgebauten Struktur der Finanz-Dienstleistungen des Kantons, so Meyer.

Genf hat aber noch mehr zu bieten: “Wir haben eine grosse Auswahl an internatonalen Schulen hier in Genf. Das ist verglichen mit der übrigen Schweiz und mit Europa ein wichtiger Trumpf”, betonte Wirtschaftsförderer Meyer.

Flexibel und international

Zudem seien die Genfer Behörden flexibler: “In Genf kann sich eine Firma innert 10 Tagen im Handelsregister eintragen lassen. In Zürich beträgt die Frist vier Monate.”

Ein Drittel des weltweiten Getreidehandels wird mittlerweile über Genf abgewickelt. Das entspricht einer Summe von 6,5 Mrd. Dollars. Damit gehört Genf zu einem der 5 wichtigsten Handelsstandorte auf diesem Markt.

Mit AWB eröffnet nun nach den US-Firmen Gillette und Verisign ein weiteres international tätiges Unternehmen seinen Europa-Sitz in Genf. Ab Ende Juni werden 14 Mitarbeiter, darunter 7 Lokale, dort tätig sein.

Steuergünstiges Zürich – Steuerparadies Zug

Ein wichtiger Schweizer Wirtschafts-Standort ist auch Zürich. Laut Meyer ist Genf jedoch viel internationaler als Zürich. “In Zürich lassen sich viele deutsche Unternehmen nieder, da die Limmatstadt Finanzplatz Nummer 1 ist.”

Gemäss einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim vom Oktober 2001, die im Auftrag der Konjunkturforschung Basel (BAK) durchgeführt wurde, gehört Zürich zu den günstigsten Standorten in Europa.

Im Vergleich zu Genf, Frankfurt, München, Stuttgart, Strassburg, Amsterdam und London erweist sich Zürich als die steuergünstigste Metropole.

Nicht als Wirtschafts-Metropole aber als Steuerparadies gilt der Kanton Zug, der für seine tiefen Steuern bei in- und ausländischen Firmen grosse Beliebtheit geniesst.

Dies schlägt sich auch in der Zuger Staatsrechnung 2001 nieder, die mit einem Überschuss von 49 Mio. Franken abschloss. Dazu haben neu zugezogene in- und ausländische sowie ansässige Firmen gleichermassen beigetragen. In Zug gab es Ende Jahr 694 juristische Personen mehr als im Vorjahr.

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