Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Auftakt zur Bahn 2000

Symbolischer Startschuss: Der "Glarner Sprinter" auf der Startlinie. www.glarnersprinter.ch

Am Sonntagmorgen hat eine neue Epoche des Bahnverkehrs in der Schweiz begonnen. Schon am Vortag sind neue Regionalbahnen eingeweiht worden.

Der “Glarner-Sprinter” zwischen Glarus und Zürich, die neue Stadtbahn von Zug und die S-Bahn Luzern machten den Start der Bahn 2000.

Bundespräsident Deiss hat am Samstag den neuen Schnellzug zwischen Zürich und Schwanden im Kanton Glarus eingeweiht, den so genannten “Glarner Sprinter”. Deiss gehörte mit SBB-Chef Benedikt Weibel zu den ersten Fahrgästen des neuen Schnellzuges.

An der offiziellen Feier im Güterschuppen des Bahnhofs Glarus lobte Weibel die gute Zusammenarbeit mit dem Kanton: “Ich habe in meiner ganzen Tätigkeit als SBB-Chef nur selten eine Kantonsregierung erlebt, die sich derart engagiert für ein Bahnanliegen einsetzte.”

Der Glarner Sprinter soll den Kanton mit einer Fahrzeit von noch 58 Minuten näher an die Region Zürich rücken.

Quantensprung in Zug

Gleichentags eröffnete die SBB die S-Bahn Luzern und die Stadtbahn Zug. Für die Zuger Stadtbahn wurden neun neue Stationen gebaut. Vier neue Stationen gibt es auf dem Netz der S-Bahn Luzern.

Mit den neuen Bahn-Angeboten wird der öffentliche Verkehr in der Zentralschweiz massiv ausgebaut. Auf vielen Stationen wird der Halbstundentakt eingeführt.

Nach der offiziellen Eröffnungsfeier konnte die Bevölkerung von Zug, die dem für die Stadtbahn notwendigen 67-Mio.-Kredit vor drei Jahren deutlich zugestimmt hat, zwischen Festen in fünf Gemeinden auswählen.

Die neuen Bahnen stiessen auf viel Begeisterung der Bevölkerung: Zehntausende feierten “ihre” neuen Regionalbahnen.

Fahrplanwechsel am Wochenende

Die Eröffnung der ausgebauten Bahnen in den Regionen macht den Anfang einer “SBB-Revolution”: Am Sonntagmorgen um drei Uhr tritt der neue Fahrplan in Kraft, um 04 Uhr 19 fährt der erste Intercity von Bern nach Zürich – und wird 11 Minuten weniger lang brauchen, als bisher. Nämlich 58 Minuten anstatt 1 Stunde und 9 Minuten.

Die Reisezeiten in der ganzen Schweiz werden auf über der Hälfte der Langstrecken um mindestens fünf Minuten verkürzt. Insgesamt werden 12% mehr Züge verkehren.

160 Kilometer pro Stunde

Möglich werden diese schnelleren Verbindungen durch die Schnellfahr-Strecke zwischen Mattstetten im Kanton Bern und Rothrist im Kanton Solothurn im Süden des Eisenbahnknotenpunkts Olten. Hier können die Züge mit 160 Kilometern pro Stunde fahren, in zwei Jahren sollen sie gar mit 200 Kilometern pro Stunde vorbeidonnern.

Die Schnellfahrstrecke – sie kostete 1,68 Mrd. Franken – ist ein Teil des Projektes Bahn 2000, das über 130 Infrastrukturprojekte im ganzen Land umfasst. Die Gesamtinvestitionen in die Bahn 2000 belaufen sich auf 5,9 Mrd. Franken. Das Schweizer Stimmvolk hatte 1988 in einer Volksabstimmung die Bahn 2000 gut geheissen.

swissinfo und Agenturen

“Glarner Sprinter”:
Zürich HB – Pfäffikon – Ziegelbrücke – Glarus – Schwanden

Stadtbahn Zug:
Baar – Zug – Luzern und Baar – Zug – Erstfeld

Am Samstag sind in Glarus, Zug und Luzern neue Regional-Bahnen eingeweiht worden.

Sie machen den Auftakt zur Einführung von Bahn 2000 am Sonntagmorgen früh.

Mit dieser wird eine neuer Fahrplan in der ganzen Schweiz eingeführt, der dichter und schneller ist.

Es ist der grösste Fahrplanwechsel in der Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft