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Baselworld 2005 beginnt mit gutem Omen

Journalisten: Sie gehören zu den ersten Besuchern der Baselworld. Keystone

Uhrenmacher und Bijoutiers haben im letzten Jahr hart gearbeitet. Ab Donnerstag zeigen sie die Früchte ihrer Arbeit an der wichtigsten Branchen-Messe in Basel.

Nachdem die Ausgabe im Jahr 2004 für die Rückkehr zur guten Gesundheit stand, soll die diesjährige Baselworld diese Erneuerung bestätigen.

Nach der weltweiten Konjunktur-Schwäche, dem Beginn des Irak-Kriegs und der Ausbreitung des SARS-Virus im Jahre 2003, gab die Baselworld 2004 der Branche das Lächeln zurück.

Nach dem Ende der diesjährigen Ausgabe werde man von einer Messe “der Konsolidierung und Bestätigung” sprechen, ist Jean-Daniel Pasche, Präsident des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH), überzeugt.

Das Umfeld ist günstig, allerdings ist die Angst vor einer erneuten Rezession noch nicht ausgestanden. Auch die Fälschungen von Uhren bereiten den Herstellern weiter Bauchschmerzen.

Historischer Export-Rekord

Die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie haben allerdings im vergangenen Jahr die Erwartungen mit einem historischen Rekord von 11,1 Mrd. Franken übertroffen. Auch das neue Jahr hat gut begonnen: Allein im Februar haben die Exporte um 5,4% auf 841,9 Mio. Franken zugelegt.

Baselworld ist gleichzeitig ein wichtiger Branchen-Indikator für die Verkäufe sowie eine ausserordentliche Plattform für Marketing und Verkauf. “Ein Ort, wo die Bestellungen aufgegeben werden”, erklärt Pasche. “Einige Marken verzeichnen hier die Hälfte ihre Jahresverkäufe.”

Schweiz stark vertreten



Die Schweizer Uhrenindustrie ist mit 412 von insgesamt über 2000 Ausstellern gut vertreten. Sie macht damit mit rund einen Fünftel aller Aussteller aus, gefolgt von Italien, Hongkong, Deutschland und Frankreich. Allerdings belegen Schweizer Aussteller über 44% der Ausstellungsfläche von total 110’000 Quadratmeter.

Während die Baselworld die gesamte Bandbreite der Industrie repräsentiert, dominiert die Schweizer Palette den Hochpreis- und Luxus-Sektor. “Wir hoffen, auch in Zukunft in allen Bereichen zu arbeiten”, sagt Pasche. “Mit durchschnittlich 25 Mio. exportierten Uhren bei weltweit einer halben Milliarde, kann man nicht wirklich von einer Massenproduktion sprechen.”

In Basel zeigen Uhren- und Schmuckmacher ihre Neuheiten. Wie jedes Jahr begutachten Kenner neues Design ebenso wie technische Neuerungen. Die Baselworld ist ein Branchen-Anlass, die Besucherzahlen von Privatleuten machen nur einen winzigen Teil der rund 90’000 erwarteten Besucherinnen und Besucher aus.

Persönlicher Kontakt als Argument



Auch im Zeitalter von Internet und Online-Shopping sei eine solche Messe ebenso wichtig wie vor 20 Jahren, ist Pasche überzeugt. Vor allem, weil eine Uhr ein emotionales Objekt sei, das man anschauen müssen könne. Aber auch, weil nichts den direkten Kontakt zwischen Geschäftspartnern ersetzen könne.

“Es ist eine Art, die Welt der Uhrenmacher in der Schweiz zusammen zu führen”, sagt der FH-Präsident. “Sogar jene Marken, die nicht in Basel vertreten sind, profitieren von der Anwesenheit von Besuchern in der Schweiz.”

Zweite Uhren-Messe zur gleichen Zeit



Es ist denn auch kein Zufall, dass die Marken des Richemont-Konzerns und anderer Luxus-Produzenten ihre eigene Messe fast gleichzeitig durchführen: Der “Salon international de la haute horlogerie” (SIHH) findet vom 4. bis am 10. April statt.

“90% der Schweizer Produktion ist in Basel vor Ort”, erklärt Messedirektorin Sylvie Ritter. “Wir haben eine sehr gute Beziehung zum Salon in Genf. Wir sind keine Konkurrenz, sondern ergänzen uns.”

swissinfo, Pierre-François Besson
(Aus dem Französischen von Philippe Kropf)

Baselworld findet vom 31. März bis am 7. April statt.

Die 33. Ausgabe der Messe beherbergt 2197 Aussteller, 412 davon aus der Schweiz.

Der 15. “Salon international de la haute horlogerie” in Genf beginnt am 4. April und endet am 10. April.

Dort präsentieren sich 16 Produzenten von Luxus-Uhren, das Publikum hat keinen Zutritt zur Messe.

45 Länder sind an der Baselworld 2005 vertreten.

Die Aussteller kommen aus dem Uhrensektor (53% der 110’000 Quadratmeter Ausstellungsfläche), Bijoutiere (22%) und Werkzeug-Herstellern.

Um die 90’000 Besucher werden erwartet. Es sind vor allem Einkäufer und Branchen-Vertreter und über 2100 Medienschaffende. Die Öffentlichkeit macht nur einen sehr kleinen Teil des Messe-Publikums aus.

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