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Batigroup macht wieder Gewinn

Werner Helfenstein, Vorsitzender der Gruppenleitung der Batigroup, konnte Positives berichten. Keystone

Nach dem Taucher im Jahr 2000 steht der Basler Baukonzern wieder auf solidem Grund. Batigroup ist in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat die Verschuldung abgebaut.

Im Jahr 2000 hatte Batigroup das Vertrauen der Aktionäre und weiterer Kreise in das Unternehmen enttäuscht, wie der Vorsitzende der Gruppenleitung, Werner Helfenstein, am Freitag an der Bilanzmedien-Konferenz in Zürich sagte. Unter dem Strich wies der Basler Konzern damals einen Verlust von 49,9 Mio. Franken aus.

“Das Jahr 2001 wurde somit zu einem Schlüsseljahr”, sagte Helfenstein weiter. Verwaltungsratspräsident Robert Jeker sagte, die Geschäftsleitung habe allen Grund, stolz zu sein auf das im Jahr 2001 erzielte Resultat: das Ziel eines Nettogewinns von 15 Mio. Franken sei erreicht worden.

Gewinn zu klein

Allerdings sei der Gewinn im Verhältnis zum Umsatz von 1,166 Mrd. Franken (-4,9%) und zur grossen Bauleistung noch “zu bescheiden”. Dies umso mehr, als im Ergebnis 2001 noch einmalige Gewinne durch Verkäufe von Beteiligungen von netto 5,8 Mio. Franken enthalten seien, sagte Jeker. Wegen des Finanzaufwands von 13,4 Mio. Franken sei kein besseres Resultat möglich gewesen, erklärte Helfenstein.

Operativ hat der hinter Zschokke zweitgrösste Baukonzern der Schweiz 2001 in einem stark umkämpften Umfeld die Marktposition in den Kernbereichen Infrastrukturbau, Tunnelbau und Gesamtleistungen für Gebäude gestärkt, wie Helfenstein sagte.

Der Umsatz sei trotz der Devestitionen in Deutschland lediglich von 1,226 Mrd. auf 1,166 Mrd. Franken gesunken, während der Auftragsbestand um 60% auf 1,256 Mrd. Franken per Ende Dezember 2001 gestiegen sei, sagte Helfenstein. 700 Mio. Franken vom Umsatz kämen von der öffentlichen Hand und den Bahnen.

Schuldenberg abgebaut

Der Betriebsgewinn (EBIT) sei gegenüber dem Vorjahr von 2,6 Mio. auf 29,5 Mio. Franken gewachsen. Dabei hätten sich alle drei Sparten verbessert, hiess es weiter. Insbsondere die Sparten Infra als Hauptpfeiler der Gruppe sowie Tunnel & Brücken hätten ein sehr gutes operatives Ergebnis erzielt.

Markant gesteigert hat sich auch die Sparte Gesamtleistungen Gebäude, obwohl immer noch ein Betriebsverlust von 1,9 Mio. Franken verblieb. Neben der Steigerung im operativen Geschäft seien die Problemfelder in Deutschland beseitigt worden, die den Konzern im Vorjahr noch viel Geld gekostet hatten, hiess es weiter.

Ausserdem hat Batigroup den Schuldenberg massiv abgebaut, der seit der Gründung 1997 auf dem Unternehmen lastete. Die verzinsliche Nettoschuld wurde im letzten Jahr um 103,3 Mio. auf 75,8 Mio. Franken gesenkt, wie Finanzchef Roger Levy sagte. Dadurch sinke der Finanzaufwand im laufenden Jahr um 6,4 Mio. Franken.

Erstmals Dividende

Kostenstruktur und Wettbewerbs-Fähigkeit seien insgesamt verbessert worden, sagte Helfenstein. Der Verwaltungsrat will nun erstmals eine Dividende ausschütten, und zwar in Höhe von 60 Rappen pro Aktie.

Im laufenden Jahr will der Konzern trotz abgekühlter Marktlage die Resultate von 2001 halten. Die Nettoschulden sollen nochmals auf 35 Mio. Franken halbiert werden. Bis 2003 wolle Batigroup schuldenfrei sein, sagte Finanzchef Levy.

Die Batigroup ist 1997 aus dem Zusammenschluss der drei Baugruppen Preiswerk, Stuag und Schmalz entstanden. Wenig später stiessen das Unternehmen Theiler + Kalbermatter sowie die Baufirma Stamm dazu.

swissinfo und Agenturen

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