Bauern-Proteste gehen weiter
Auch am Freitag (12.01.) demonstrierten Bauern mir ihren Traktoren vor Coop-Zentren. Sie werfen dem Grossverteiler eine ungerechte Preispolitik vor. Nach wenigen Stunden zogen die Bauern ihre Traktoren ab - mit der Drohung, zurückzukommen.
In Wallisellen fuhren protestierende Bauern am Freitagmorgen, wie schon am letzten Montag, ihre Traktoren auf. Im eigens für die Proteste errichteten Festzelt wurde eine Versammlung durchgeführt: In einer Resolution halten die Landwirte fest, dass sie auch nach Abzug der Traktoren Präsenz markieren werden.
Das Zelt wurde nicht abgebrochen, damit die Landwirte jederzeit zu neuen Kundgebungen zusammenkommen können. Sie seien immer bereit, ihren Forderungen in kürzester Zeit mit “geeigneten Mitteln” Nachdruck zu verleihen, schreiben sie in der Resolution.
Unruhe in der Westschweiz
Auch die Bauern in der Romandie machen ihrem Unmut Luft: Im waadtländischen Signy wurden am Freitag 80 Traktoren vor ein Coop-Einkaufszentrum gefahren. Der Zugang zum Einkaufszentrum, das nebst Coop auch andere Geschäfte beherbergt, wurde jedoch nicht blockiert. Nach zwei Stunden zogen die Demonstrierenden wieder ab.
Druck bleibt
Alle Beteiligten bekräftigten die Überzeugung, jederzeit mit den Traktoren wieder vor Coop-Zentren zu fahren. Bereits seit Mitte Dezember demonstrieren Landwirte regelmässig mit Blockaden und Mahnwachen gegen die Preispolitik von Coop, die auf Kosten der Bauern gehe. Die Bauern werfen dem Grossverteiler vor, die Produzentenpreise innert fünf Jahren um einem Fünftel senken zu wollen. Coop betonte immer wieder, dass dies nicht vorgesehen sei.
Nach den ersten Protesten vereinbarten Coop und die Bauernvertreter eine Gesprächsrunde, die am 27. Januar beginnen soll. Auf diesen Tag ist auch die nächste Vollversammlung in Wallisellen angesetzt. Bei unbefriedigenden Ergebnissen sollen umgehend neue Kampfmassnahmen beschlossen werden.
swissinfo und Agenturen
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