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BAZL gewährt Flughafen Agno Aufschub

Die Frist für Stellungnahmen zu den neuen Anflugregeln für den Flughafen Lugano-Agno ist um zwei Wochen bis zum 12. September verlängert worden.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat am Freitag ein entsprechendes Gesuch gutgeheissen.

Die Fristverlängerung war von der Stadt Lugano, Eignerin des Flughafens, zusammen mit der Tessiner Regierung beantragt worden. Die Tessiner wollen dem BAZL ihre Sicht der Dinge darlegen und alternative Lösungsvorschläge unterbreiten.

Ausschlaggebend für die Fristverlängerung waren erste Sicherheitsmassnahmen, die am Flughafen Lugano-Agno bereits umgesetzt wurden, wie BAZL-Sprecher Daniel Göring auf Anfrage sagte. Piloten könnten nun beispielsweise bereits aus mindestens 3100 Metern Entfernung die optischen Anflughilfen auf der Piste sehen. Vorher lag die Mindestsichtweite bei 1500 Metern.

Neues Anflugregime

Letzte Woche hatte das BAZL für den Flughafen Lugano-Agno ein neues Anflugregime bekannt gemacht. Als folgenschwerste Massnahme für den Flughafen erlaubt es nur noch solchen Flugzeugen die Landung, die für einen Steilanflug mit einem Sinkwinkel von 6 Grad und mehr zertifiziert sind.

Damit darf etwa die Saab 2000, welche bisher häufig in Lugano landete, nicht mehr aufsetzen. Crossair-Gründer Moritz Suter, der die Linie Genf-Lugano nach der Aufgabe durch die Swiss bedienen will, plant Maschinen dieses Typs zu benutzen. Auch seine Mitbewerberin, die Darwin Airline, möchte mit einer Saab 2000 fliegen.

Durch die kurze Frist zur Umsetzung und Stellungnahme hatte das BAZL im Tessin für Entrüstung gesorgt. Die internationalen Richtlinien, welche die neuen Anflugregeln bedingen, sind nämlich seit fünf Jahren in Kraft.

swissinfo und Agenturen

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