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Besucheransturm auf Jungfraujoch zurückgegangen

Nach dem Massenandrang können nun wieder alle Besucher auf das Jungfraujoch transportiert werden. Keystone

Nach zweitägigem Besucheransturm aufs Jungfraujoch mit Tausenden, die nicht auf das "Top of Europe" befördert werden konnten, hat sich am Samstag (03.06.) die Lage entspannt. Die Jungfraubahnen (JB) beförderten noch 5350 Gäste.

Laut Sprecher Peter Wenger könne diese Menge mit “recht gutem Komfort” für die Kunden auf das etwa 3500 Meter hohe Jungfraujoch transportiert werden. Die breite Medienberichterstattung über den Andrang an Auffahrt und am Freitag habe gewirkt.

Zudem akzeptiere die JB ab sofort die Vergünstigungsgutscheine einer Bank nur noch an den Wochentagen, was Interessierte durch die Medien vernommen hätten. Dieses Vorgehen wurde laut Wenger im Einverständnis mit der Bank getroffen.

Wenger bezeichnete die Zahl der Gäste vom Samstag zwar wiederum als Spitzenwert. Es handle sich aber nicht mehr um einen Rekordwert wie jenen an Auffahrt, wo 8148 Gäste das Jungfraujoch besuchten; rund 4000 Menschen mussten abgewiesen werden. Am Freitag fanden gegen 3000 keinen Platz mehr, rund 7500 wurden aufs Jungfraujoch hochgefahren. Insgesamt fuhren die Jungfraubahnen innert drei Tagen rund 21’000 Gäste auf den “Top of Europe”. Trotz des grossen Andranges kam es zu keinen grösseren Zwischenfällen. Bereits um neun Uhr waren am Samstag die offiziellen Parkplätze belegt.

Teilweise erboste Reaktionen

Am Auffahrts Donnerstag und am Freitag wurden als Alternative verbilligte Fahrten auf die Schynige Platte oder den Harder angeboten. Die Reaktionen der vergebens Angereisten seien von verständnisvoll bis erbost ausgefallen, so Wenger. Dies sei verständlich, seien doch auch Leute eigens aus dem Tessin angereist.

Die JB gilt als höchste Zahnradbahn Europas. Die Besucher werden ab Interlaken in Kompositionen von zwei bis vier Wagen in zweieinhalb Stunden und mit zweimaligem Umsteigen auf das “Top of Europe” befördert.

Wagenmaterial ergänzen

Aus technischen Gründen ist es nicht möglich, von anderen Bahnen Zugskompositionen einzusetzen. Zur Zeit wird laut Wenger darüber nachgedacht, das Wagenmaterial zu ergänzen.

Bis Ende Jahr soll zudem entschieden werden, ob auf dem Abschnitt Grindelwald – Grund – Kleine Scheidegg neu ein Luftseilbahnsystem erstellt werden soll. Dieses wäre rentabler und würde überdies die Kapazität erhöhen, was vorab für den Wintersport nützlich wäre.

Auf Rekordkurs

Von Anfang Jahr bis Ende Mai reisten rund 170’000 Besucher mit der JB. Bei einem weiteren durchschnittlichen Saisonverlauf dürfte der Rekord von vor drei Jahren mit über einer halben Million Besucher übertroffen werden, sagte Wenger. 1999 erzielte die JB 8,9 Mio. Franken Gewinn, soviel wie noch nie zuvor.

swissinfo und Agenturen

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