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Botschaften sollen vermehrt KMU unterstützen

Diplomatie soll nicht länger im Glashaus stattfinden. An der diesjährigen Botschafterkonferenz haben sich Botschafter mit Wirtschaftsvertretern in vier Schweizer Regionen getroffen. Sie sollen die KMU beim Kampf um die Auslandmärkte unterstützen.

Mit ihren wertvollen Kontakten können Schweizer Botschaften als Anlaufstelle für exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dienen. Vielen Unternehmern ist dies jedoch noch zu wenig bekannt, oder es herrscht eine gewisse Schwellenangst.

Um diese abzubauen, haben Botschafter am Mittoch (23.08.) KMU in Luzern, Neuenburg und in den Regionen Oberaargau/Emmental sowie Basel besucht. “Keine Hemmungen, wir sind für Sie da, nicht nur wenn Sie Pass oder Geld verloren haben”, sagte Thomes Borer, Schweizer Botschafter in Berlin, an einer Schlussveranstaltung in Basel.

Die Wirtschaftsvertreter beurteilten die Workshop-Gespräche durchgehend positiv. “Die Botschafter sind Leute aus Fleisch und Blut, offen und sensibel”, fasste ein Unternehmer zusammen. Aufgeworfen wurde die Idee eines Frühwarnsystems, damit die Entwicklung in einzelnen Länder besser eingeschätzt werden könnte.

Neue Exportförderung als Türöffner

Als Türöffner für wichtige Absatzgebiete im Ausland soll das neue Exportförderungsgesetz des Bundes dienen. Es tritt voraussichtlich 2001 in Kraft. Die Globalisierung schaffe ein neues Exportpotential, sagte Borer. Das neue Konzept gebe den Botschaftern geeignete Instrumente. Damit könnten die Exporte der Schweizer KMU “messbar gesteigert werden”.

Das neue Gesetz soll das aus dem Jahr 1927 stammende Regime ablösen. Für die Exportförderung mit Information, Beratung und Auslandmarketing sind gut 40 Mio. Franken für die Jahre 2001 bis 2003 vorgesehen. Diese Mittel sollen vor allem jenen KMU zukommen, die exportfähig, aber im Export unerfahren sind.

UNO-Beitritt wichtig

Die einzelnen Bereiche der Aussenpolitik könnten jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sagte Jenö Staehelin, Botschafter der Schweiz bei der UNO in New York. “Wir leben in einer Welt, in der alles miteinander verflochten ist”. Sicherheit, Umwelt, Finanz- und Wirtschaft seien globale Grössen, die keine Grenzen kennen würden.

Nur in Zusammenarbeit mit anderen Staaten könnten die daraus resultierenden Probleme gelöst werden. Staehelin machte sich deshalb für einen UNO-Beitritt der Schweiz stark. “Es braucht einen Ort, wo globale Fragen diskutiert werden”. Die UNO repräsentiere die Welt, die nicht perfekt sei. Den Problemen dieser Welt müsse sich die Schweiz stellen.

swissinfo und Agenturen

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