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Bund kürt die saubersten Autos

Toyota Prius: Sauberer als die anderen, dank Kombination Benzin-/Elektromotor. Keystone

Das Schweizer Verkehrsministerium hat erstmals eine Umwelt-Rangliste für 6000 Autos erstellt. Sie zeigt, welche Wagen die Umwelt am meisten und welche am wenigsten belasten.

Kriterien für die neue Umwelt-Etikette sind laut dem Bund bereits in einer Testphase. Ziel: Besitzer sauberer Autos sollen künftig weniger Steuern zahlen als solche von Dreckschleudern.

Der Toyota Prius ist der Spitzenreiter in der Öko-Bilanz-Rangliste für Personenwagen, der Geländewagen Nissan Patrol das Schlusslicht.

Die Wagen wurden aufgrund der Kriterien Klima, Luftschadstoffe, Lärm und Treibstoffherstellung bewertet, wie aus einer Mitteilung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) hervor geht, aus der die Zeitung “NZZ am Sonntag” zitierte. Die Emissionen werden unabhängig von Fahrzeuggrösse oder -gewicht bewertet.

Diesel nur mit Filter sauber

Am besten schnitten generell sparsame, eher kleine Fahrzeugtypen ab. Mehrere davon verfügen über einen Hybrid-Antrieb, gut vertreten sind weiter Fahrzeuge mit Erdgasantrieb.

Auch Dieselautos schaffen es unter die Besten, wenn sie mit einem Partikelfilter ausgerüstet sind.

Besonders schlecht kamen hingegen grosse, schwere Wagen weg, die mit Diesel betrieben werden und über keinen Partikelfilter verfügen. Viele gehören zu den Kategorien der so genannten SUV (Sport Utility Vehicles) und Kleintransporter.

Neue umfassendere Etikette

Der Kriterienkatalog dient als Grundlage für die neue Umwelt-Etikette, die 2010 eingeführt werden soll. Sie soll es ermöglichen, “bei der Ausgestaltung der kantonalen Motorfahrzeugsteuern oder der Importsteuern des Bundes neben dem Treibstoffverbrauch auch weitere Umweltaspekte zu berücksichtigen”, schreibt das BAFU.

Konkret würde dies bedeuten, dass Dreckschleudern künftig stärker, umweltschonende Fahrzeuge hingegen tiefer besteuert würden. Davon erhofft sich die Behörde, dass der Anteil sparsamer und energieeffizienter Autos auf Schweizer Strassen erhöht und der Schadstoffausstoss gesenkt werden. Gleichzeitig will das BAFU ein eindeutiges Signal an die Autoindustrie senden.

Die Behörde aus dem Departement von Umwelt- und Verkehrsminister Moritz Leuenberger hält die Liste noch unter Verschluss, da sie noch nicht definitiv sei.

Bereits im Test

Eine erste Kriterien-Liste ging vom Bundeamt Anfang Juli an Kantone, Verbände und Verwaltung, damit diese deren Tauglichkeit erprobten. Die Testphase dauere einige Monate.

Die definitiven Kriterien für die neue Umwelt-Etikette sollen dann Ende 2008 vorliegen. Diese soll 2010 die jetzige Energie-Etikette ablösen.

swissinfo und Agenturen

Umweltfreundlichstes Auto ist der Toyota Prius mit 76 Punkten.

Danach folgen Fiat Punto 1.2 Bipower und Fiat Panda 1.2 Bipower (80 und 81 Punkte), der Daihatsu Cuore (82) und der Citroën C3 (82).

Die grösste Dreckschleuder gemäss BAFU ist der Nissan Patrol Gr 3.0 mit 919 Punkten, gefolgt vom Ford Transit 4×4 (867), Ford Transit (858), VW T5 (842) und Peugeot Boxer (838).

Die Energie-Etikette unterstützt die angestrebte Absenkung des mittleren Treibstoffverbrauchs neuer Personenwagen.

Die Etikette informiert über den Treibstoffverbrauch in Liter/100 km, den CO2-Ausstoss in g/km und die Energieeffizienz, bezogen auf das Fahrzeug-Leergewicht.

Das mit dem Verband der Schweizer Automobilimporteure vereinbarte Ziel sieht eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs um durchschnittlich 3% pro Jahr vor, von 8,4 l pro 100 Kilometer im Jahr 2000 auf 6,4 l im Jahr 2008.

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