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Computer einschalten!

In den Schweizer Schulen soll professioneller mit dem PC gearbeitet werden. Keystone Archive

Computer gehören an den Schweizer Volksschulen zur Grundausstattung - werden aber wenig genutzt.

82% der öffentlichen Schulen in der Schweiz sind mit Computern ausgestattet. Nur 19% der Schüler benutzen diese aber regelmässig. Das geht aus einer am Freitag publizierten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für interdisziplinäre Wirtschafts- und Sozialforschung der Fachhochschule Solothurn erstellt.

Insgesamt verfügen die schweizerischen Volksschulen über 59’000 Computer. Damit hätten 82% aller Volksschulen Computer für ihre Schülerinnen und Schüler. Auf Primarschulstufe seien es 73%, auf der Sekundarschulstufe fast 100%. 55% der gesamten Computer sind zudem ans Internet angeschlossen.

Pro Schulklasse 1,5 Computer

Pro Schulklasse stehen laut BFS durchschnittlich 1,5 Computer zur Verfügung, so dass sich in der Primarschule im Mittel 16 Schüler, in der Sekundarstufe neun Schüler einen Computer teilen. Mit dieser Computerdichte schneidet die Schweiz im internationalen Vergleich recht gut ab.

Allerdings nutzen bloss 19% der Schülerinnen und Schüler den Computer mehrmals in der Woche. Auf der Primarstufe setzen 18% der Lehrer den Computer mehrmals pro Woche ein, am meisten für den Einsatz von Lernsoftware. Auf der Sekundarstufe sei die Textverarbeitung die verbreitetste Anwendung. Allerdings setzten dort nur 9% der Lehrer den Computer mehrmals wöchentlich ein.

Wie die Studie weiter zeigt, steht das Lehrpersonal den Computern grundsätzlich positiv gegenüber: 64% betrachte den Einsatz als wichtig. Gleichzeitig bewerten die Lehrer ihre Kenntnisse aber kritisch, vor allem im methodisch-didaktischen Bereich.

Lehrer fordern mehr Mittel und bessere Ausbildung

Der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) reagierte mit gemischten Gefühlen auf die Resultate der Studie. Dem erfreulichen Anstieg der Vernetzung stehe eine unbefriedigende Nutzung gegenüber. Handlungsbedarf bestehe bei der Ausrüstung und der Wartung, aber auch bei der Weiterbildung der Lehrer und der Entwicklung didaktischer Konzepte.

Der LCH fordert daher weitere Investitionen und ruft auch die Privatwirtschaft auf, via Sponsoring ihren Teil beizutragen. Der LCH zeigte sich überzeugt, dass die Professionalisierung im Computer-Bereich gelingen werde.

Erziehungsdirektoren erfreut

Für die kantonalen Erziehungsdirektoren sind die Zahlen erfreulich. Ziel müsse aber eine Quote von 100% sein, teilte die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) mit. Auch die EDK sieht die Lösung zu einer besseren Nutzung in der intensivierten Aus- und Weiterbildung des Lehrpersonals.

swissinfo und Agenturen

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