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Credit Suisse First Boston bestreitet Unregelmässigkeiten in der Ukraine

Die CSFB, die Investmentbank des Grossbankenkonzerns Credit Suisse, hat vor dem Bankenausschuss des US-Kongresses in Washington Unregelmässigkeiten bei der Vermittlung von IWF-Geldern an die Ukraine bestritten. Alle Transaktionen seien legal gewesen.

Die Credit Suisse First Boston (CSFB), die Investmentbank des Grossbankenkonzerns Credit Suisse, hat am Donnerstag (24.03.) vor dem Bankenausschuss des US-Kongresses in Washington Unregelmässigkeiten bei der Vermittlung von IWF-Geldern an die Ukraine bestritten. Alle Transaktionen seien legal gewesen, sagte CSFB-Manager James P. Healy am Hearing.

Ende Februar war bekannt geworden, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) und die amerikanischen Behörden die Rolle der CSFB unter die Lupe nehmen wollten. Der Grund lag in der Vermutung des IWF, die ukrainische Zentralbank hätte in den Jahren 1997 und 1998 Hunderte von Millionen US-Dollars via CSFB transferiert, um riskante Investitionen zu verschleiern und den IWF bezüglich der Höhe ihrer Währungsreserven zu täuschen.

Die Behauptungen des IWF hatten zur Folge, dass sich auch die Eidgenössische Bankenkommision (EBK) über die Aktivitäten der CSFB in der Ukraine zu interessieren begann. Dabei richtete die EBK ihr Augenmerk insbesondere auf die Frage, ob die CSFB die Gesetzgebung des Gastlandes und die Bestimmungen internationaler Organisationen wie jener des IWF eingehalten habe.

Gemäss den Aussagen von CSFB-Manager Healy waren die Transaktionen legal und erfolgten auf Anweisung von Beamten der ukrainischen Zentralbank. Die Finanzoperationen seien zwischen 1996 und 1999 vorgenommen worden und hätten der Bank Gebühreneinnahmen zwischen 7 und 14 Mio. Dollar gebracht.

Die Zeugenaussage des CSFB-Managers vor den Bankenausschuss des US-Repräsentantenhauses war möglich geworden, nachdem die ukrainische Zentralbank der CSFB die Ermächtigung gegeben hatte, die Transaktionen offen zu legen.

Jim Leach, Mitglied des Bankenausschusses des US- Repräsentantenhauses kritisierte bereits Ende Februar, dass weltweit tätige Banken nur allzu leicht bereit seien, den Transfer von Geldern dubioser Herkunft zu erleichtern.

swissinfo und Agenturen

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