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Der lange Weg der Schweiz zur Informations-Gesellschaft

Mehr und mehr Schweizerinnen und Schweizer benutzen das Internet; gleichzeitig wird aber auch der "digitale Graben" zunehmend grösser. swissinfo.ch

Die Schweiz verfügt im internationalen Vergleich über eine gute Infrastruktur bezüglich Informations- und Kommunikations-Technologie. Doch das Potenzial wird zu wenig genutzt. Dies gaben die Bundesämter für Statistik und Kommunikation am Dienstag (20.02.) bekannt.

Die soziale und wirtschaftliche Bedeutung der Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) wächst rasant. Die Schweiz ist zunehmend gefordert. Es geht dabei nicht nur um die quantitative Nutzung des Internets, sondern um Qualität und um die Entwicklung der Schweiz hin in Richtung E-Goverment.

Hinter den USA und GB

Im internationalen Vergleich geben Schweizerinnen und Schweizer am meisten für Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) aus. 1999 waren es über 3’000 Franken pro Kopf. Dennoch hinkt die Schweiz, was die Nutzung und Verbreitung des Internets betrifft, hinter den USA und Grossbritannien her.

Zudem weisen einige Zeichen auf einen “digitalen Graben” hin zwischen denjenigen, welche die IKT beherrschen und denjenigen, welche im Abseits stehen (weniger gut Ausgebildete, ältere Menschen, Frauen).

Positive Entwicklung im Ausbildungsbereich

Positiv ist zu bewerten, dass das Internet in der Schweiz von einem Drittel der Bevölkerung regelmässig genutzt wird. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen setzen mittlerweile 57 Prozent auf die neuen Informations-Technologien. Auch im Ausbildungsbereich holt die Schweiz auf. Die Zahl der IKT- Studierenden und -Lehrlinge hat sich fast verdoppelt; allerdings sind Frauen noch immer stark untervertreten.

Das Internet wird vor allem zur Kommunikation (E-Mail) und zur Informationsbeschaffung genutzt. Weniger verbreitet sind Chats, Online-Shopping oder der elektronische Zahlungsverkehr. Für die Beschäftigung sei der IKT-Sektor von relativ grosser, für den Aussenhandel von niedriger Bedeutung.

Informationen und wenig Transaktionen

Gleichzeitig ergab die Umfrage der Bundesämter für Statistik (BFS) und Kommunikation (BAKOM), dass die schweizerischen Internet-Nutzerinnen und -Nutzer vor allem mit den Behörden in Zukunft vermehrt per Internet kommunizieren möchten. So wird gewünscht, dass staatsbürgerliche Pflichten wie das Ausfüllen der Steuererklärungen, von Abstimmungs- und sonstigen Formularen per Internet erfüllt werden können.

Bund und Kantone wollen in den kommenden Jahren die elektronische Kommunikation mit der Bevölkerung gezielt ausbauen. Damit reagieren sie auf den Wunsch der Bevölkerung. Einzig die Gemeinden sind laut BFS bei komplexen Netzanwendungen ausgesprochen zurückhaltend.

Carole Gürtler

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