Deutlich mehr Kaufkraft
Die Löhne in der Schweiz sind letztes Jahr nominal um 2,5% gestiegen. Dank tiefer Inflation legten auch die Reallöhne zu: um 1,5%.
Diese Zunahme ist die grösste seit 1991, kommentierte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag die Lohnstatistik. Die Löhne 2001 hätten vom deutlichen Konjunktur-Aufschwung im Jahr 2000 und den positiven Wachstums-Prognosen für das Jahr 2001 profitiert.
Frauen profitieren mehr
Seit Ende der 60er-Jahre profitieren die Frauen von einer höheren Reallohn-Wachstumsrate als die Männer. Während sich in der Periode 1993 bis 2001 die Kaufkraft der Löhne der Frauen um 3,1% verbesserte, legte jene der Männer lediglich um 1,4% zu. Diese Entwicklung dürfte laut BFS langfristig zu einem Abbau der Lohn-Ungleichheiten führen.
Plus 2,7% im Industriesektor
Mit einem Plus von 2,7% verzeichnete der zweite Sektor (Industrie und Gewerbe) ein kräftigeres Nominallohn-Wachstum als der Dienstleistungssektor (+2,3%) und die Landwirtschaft (+1,7%).
Das BFS führt den stärkeren Anstieg der Löhne im Sekundärsektor auf gesteigerte Exporte und eine klare Verstärkung der Binnennachfrage zurück. Diese Entwicklungen hätten gute Perspektiven für 2001 eröffnet. Das günstige wirtschaftliche Klima habe insgesamt auch auf die Löhne abgefärbt.
Dienstleistungen leicht schwächer
Trotz der Dynamik der Finanzdienstleistungs-Unternehmen liegt der dritte Sektor laut den Berechnungen des BFS mit einer Nominallohn-Steigerung von 2,3% etwas hinter der Gesamtlohn-Erhöhung aller Branchen (+2,5%) zurück.
Klar überdurchschnittliche Lohnerhöhungen wurden im Versicherungs-Gewerbe (+3,6%), in den mit dem Kredit- und Versicherungs-Gewerbe verbundenen Tätigkeiten (+3,9%) sowie im Bankensektor (+4,2%) gemessen.
Unter der 2%-Marke blieben die Lohnerhöhungen hingegen im Gastgewerbe (+1,8%), im Bereich Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung (+1,5%) und in der Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+1,3%).
swissinfo und Agenturen

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