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Ein Schweizer Boot für Palästina

Die nächste internationale Flotte, die Richtung Gaza fahren will, formiert sich. In den nächsten Monaten sollten in Europa rund 30 Schiffe bereit stehen, darunter mindestens ein Schweizer Boot. Rund 450 Personen aus der Schweiz wollen mit auf die Protest- und Hilfsfahrt nach Gaza.

Mit an Bord möchten die zwei Nationalräte Joseph Zisyadis (PdA/VD) und Carlo Sommaruga (SP/GE). Insgesamt habe die Schweizer Beteiligung die Unterstützung von etwa 220Nichtregierungsorganisationen (NGO), wie Anouar Gharbi von “Droit pour tous” (Recht für alle) am Montag sagte. Die NGO mit Sitz in Genf organisiert das Schweizer Projekt. Gharbi koordiniert zudem auch die europäische Kampagne.

Ursprünglich hätte die Flotte Ende Juli losfahren sollen. Der Grossandrang an interessierten Organisationen und Personen verzögern nun aber den Start. Der Genfer Nationalrat Sommaruga geht nun von einer Abreise Ende September aus.

Die Kosten des Schweizer Schiffs mit 4000 Tonnen Hilfsgütern und 60 bis 80 Insassen werden auf 500’000 Franken veranschlagt. “Droit pour tous” will das Geld selber aufbringen. Das Hilfsmaterial setzt sich zur Hauptsache aus Medikamenten und vorfabrizierten Unterkünften zusammen.

Es sei auch möglich, dass der Schweizer Beitrag angesichts des grossen Interesses grösser ausfallen werde, sagte Gharbi. Europaweit schrieben sich bisher über 10’000 Personen ein. Die Flotte könnte insgesamt bis zu 30 Boote umfassen.

Ziel sei nicht die Konfrontation mit Israel. Vielmehr solle mit der Initiative an die noch immer existierende Blockade des Gazastreifens erinnert werden, erläuterte Nationalrat Sommaruga den Zweck der Reise. Zudem solle das Projekt zu einem Schweizer Unterstützungsnetz für Gaza beitragen.

swissinfo.ch und Agenturen

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