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Einsatz für das Recht der Frauen auf Gesundheit und Bildung

Sima Samar. (Foto: UNHCR) الطبيبة الأفغانية سيما سامار (UNHCR)

Am Freitag (16.03.) erhielt die afghanische Ärztin Sima Samar den Paul-Grüninger-Preis 2001. Sie wurde ausgezeichnet für ihren Einsatz für das Recht der Frauen auf Gesundheit. Der Preis ist mit 50'000 Franken dotiert und wird zum ersten Mal vergeben.

Sima Samar hat seit 1989 in Afghanistan und in Pakistan mehrere medizinische Kliniken für Frauen und Mädchen eingerichtet und Bildungsprojekte aufgebaut, wie der Stiftungsrat der Paul-Grüninger-Stiftung mitteilte. Ihre Initiativen werden von der Organisation “Shuhada” getragen, die Sima Samar selbst gründete.

Spitäler und Schulen aufgebaut

In 50 von “Shuhada” betreuten Schulen besuchen 17’000 Kinder den Unterricht. Spitäler unterhält die Organisation im pakistanischen Quetta und im afghanischen Jaghori, kleinere Kliniken in Behsood, Yakawlang sowie in Kabul und in der Provinz Ghore.

Bei der Ausbildung von weiblichem Fachpersonal für die Kliniken würden die beiden Arbeits-Schwerpunkte von Sima Samar, medizinische Hilfe zu leisten und Bildungs-Möglichkeiten für Frauen und Mädchen zu schaffen, zusammenfliessen, schreibt der Stiftungsrat.

Im Sinne Paul Grüningers

Nach Ansicht des Stiftungsrates setzt sich Sima Samar mit Mut und Kraft für elementare Menschenrechte ein. Sie verhalte sich damit beispielgebend im Sinne des St. Galler Polizei-Hauptmanns und Flüchtlingsretters Paul Grüninger (1891-1972), der in einer Zeit, als humanitäre Werte nur wenig galten, diese trotzdem nicht aufgab und für ihre Durchsetzung persönliche Nachteile in Kauf nahm.

Der Preis an Sima Samar wird am 16. März von der Paul-Grüninger-Stiftung in St. Gallen übergeben. Die Stiftung wurde von den Nachkommen des Hauptmanns eingerichtet und wird von seiner Tochter Ruth Roduner-Grüninger präsidiert. Der Paul-Grüninger-Preis soll nun alle drei Jahre ausgeschrieben werden, schreibt die Stiftung.

Kandidaten können Personen oder Organisationen sein, die sich durch besondere Menschlichkeit, besonderen Mut und besondere Unvoreingenommenheit auszeichnen. Für die erstmalige Preisvergabe in diesem Jahr lagen dem Stiftungsrat mehr als 30 Kandidaturen vor.

swissinfo und Agenturen

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